Filme im Kreuzverhör #42: SON OF A GUN / SKY SHARKS (Info) / “Im Zeichen der 3 – SPEZIAL”

Wieder einmal 7 auf einen Streich…

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DVD/BD-Veröffentlichung:
09.04.2015 (CH)
&
14.04.2015 (D)

Nach dieser Hauptakte (mit Gewinnspiel!) reden wir mal wieder über SKY SHARKS, denn es gibt Neuigkeiten zu diesem witzigen Projekt, welches wir euch bereits im Rahmen unseres Weekend Of Horrors-Rundgangs kurz vorgestellt haben.

Dazu gibt es heute bereits eine etwas aussergewöhnlichere Version unserer neuesten Rubrik:

“IM ZEICHEN DER 3 – SPEZIAL”

Warum “Spezial”?
Einfach nur, weil der GoodCop sich in den Kopf gesetzt hat, dem BadCop eindrücklich zu beweisen, dass Jim Carrey ein toller Schauspieler ist. Und genau deswegen stellt er heute diese 3 Filme vor:

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Der BadCop kontert mit 3 aktuellen Filmen, die man dazu auch gewinnen kann:

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Wir bedanken uns bei ASCOT ELITE für die Bereitstellung aller heutigen Gewinnspiel-Preise!

Und euch allen wünschen wir:
Viel Spass mit der Sendung!

Die Teilnahme an Gewinnspielen ist grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubt
Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt – Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

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Anzeige – Aktenzeichen “BCN-0415-50″ (inkl. Gewinnspiel!)

BCN

Grund für die Anzeige:

AVENGERS: AGE OF ULTRON

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Kinostart:
23.04.2015 (CH & D)

Tatverdächtige(r):

Ultron

Tatbestand:

Die Avengers sind zurück. Nachdem sich Iron Man, Captain America, Thor, Black Widow, Hulk und Hawkeye im ersten Avengers-Abenteuer erst noch als Team finden mussten, funktionieren die Superhelden nun als eingespielte Einheit. Gerade rechtzeitig, weil Teamwork überlebenswichtig ist, als der mächtige Ultron den Avengers den Kampf erklärt. Der von Tony Stark entwickelte Superroboter sollte ursprünglich zur Sicherung des weltweiten Friedens beitragen, doch etwas geht schief. Ultron erweist sich als psychopathische Bedrohung. In seinem Wahn, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, verfolgt er nur ein Ziel: Er möchte die Menschheit ausrotten.

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Beweisaufnahme:

Mit AVENGERS: AGE OF ULTRON kommt endlich die lang erwartete Fortsetzung von THE AVENGERS in die Kinos. Anders als THE AVENGERS, der 2012 die erste Phase des Marvel Cinematic Universe (kurz MCU) abschloss, bildet AVENGERS: AGE OF ULTRON nicht das Finale von Phase zwei. Diese Ehre wird ANT-MAN vorbehalten sein, der im Juli dieses Jahres in die Lichtspielhäuser kommen wird. Nichtsdestotrotz könnte AVENGERS: AGE OF ULTRON problemlos als Höhepunkt von Phase zwei herhalten, denn besser kann es fast nicht mehr werden. Regisseur Joss Whedon hat sich die an THE AVENGERS geäußerten Kritikpunkte offensichtlich zu Herzen genommen. So übt sich AVENGERS: AGE OF ULTRON nicht wie anno dazumal THE AVENGERS in einem unnötig in die Länge gezogenen Exposé, sondern präsentiert von Anfang an das, was die Zuschauer sehen wollen. Schon vor der eigentlichen Titeleinblendung brettert das zweite Avengers-Abenteuer mit einem Höllentempo über die Leinwand. Es kracht und knallt an allen Ecken und Enden, während das spektakuläre Geschehen mit schwindelerregenden Kamerafahrten und wunderbar pointierten Zeitlupen eingefangen wird. Wenn der Film mal zur Ruhe kommt, dann punktet er zum einen durch die überzeugende Leinwandchemie der motiviert aufspielenden Hollywoodstars, zum anderen aber auch mit seinem ungezwungenen Humor und den immer wieder auftauchenden menschlichen Zwischentönen. Generell gesteht AVENGERS: AGE OF ULTRON den einzelnen Superhelden erstaunlich viel Seelenleben zu, wobei Schattierungen und Ambivalenzen nicht ausgeklammert werden. All diese positiven Aspekte verblassen jedoch in der Gegenwart von Ultron, der im O-Ton erschreckend grandios von James Spader gesprochen wird. Der vollständig per CGI erschaffene Ultron ist dabei auch tatsächlich einer der erschreckendsten Bösewichte, die man seit Langem in einem Kinofilm gesehen hat – jede Szene mit ihm ist ein Highlight. Neben Ultron gibt es mit Scarlet Witch, Quicksilver und Vision noch drei weitere Superwesen, die allesamt für ordentlichen Radau sorgen, jedoch nicht über die Rolle als Stichwortgeber hinauskommen. Apropos Radau: Ein absolutes Action-Highlight stellt die Konfrontation zwischen Iron Man und Hulk dar. In einem anderen Film würde dieser zerstörerische Zweikampf, in dessen Verlauf eine halbe Stadt und ein ganzes Hochhaus dem Erdboden gleichgemacht werden, das Finale darstellen, nicht aber in AVENGERS: AGE OF ULTRON. Es spricht für die Klasse des Filmes, dass es ihm gelingt, den Fight zwischen Iron Man und Hulk im Showdown zu toppen.

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All die Action und Schauwerte sind in eine zügig erzählte Story verpackt, die zwar nie einen Preis für Originalität gewinnen wird, aber dennoch ihren Zweck erfüllt. Dabei ist es von essenzieller Wichtigkeit, dass man mit den anderen Filmen des MCU vertraut ist, da es von Querverweisen und Anspielungen auf die Soloabenteuer von Iron Man, Captain America und Thor geradezu wimmelt. Doch genau darin liegt der besondere Reiz von AVENGERS: AGE OF ULTRON, da er wie kein anderer Marvel-Film zuvor den Eindruck eines großen und filmübergreifenden Comic-Universums vermittelt. Passend dazu werden die Weichen für zukünftige Marvel-Filme wie CAPTAIN AMERICA: CIVIL WAR, BLACK PANTHER, THOR 3 oder THE AVENGERS: INFINITY WAR gestellt. Da sieht man auch gerne darüber hinweg, dass es hie und da mit der Logik ein wenig hapert und ein paar Ideen nicht zu Ende gedacht wurden.

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Urteil:

4zeinhalbvon5

Schlusswort:

Man mag mich einen Fan-Boy schimpfen, doch ich hatte mit AVENGERS: AGE OF ULTRON unglaublich viel Spass. Bei diesem Film stimmt eigentlich alles, von der Action über die Darsteller bis hin zu den grandiosen Effekten. AVENGERS: AGE OF ULTRON kann für sich in Anspruch nehmen, die Messlatte innerhalb des MCU in fast unerreichbare Höhen zu setzen. Das neuste Abenteuer der Avengers bewegt sich somit in den gleichen meisterhaften Spähren wie GUARDIANS OF THE GALAXY. Absolute und uneingeschränkte Must-See-Empfehlung!

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*** WETTBEWERB ***

Be a MovieCop!!!
(bzw. Hilfssheriff)

Mit freundlicher Unterstützung durch DISNEY/MARVEL, INC. präsentieren wir euch das etwas andere Gewinnspiel:

Wir wollen eure Kurzanzeigen zu AVENGERS: AGE OF ULTRON !!!

Den Tatbestand dürft ihr als bekannt ansehen.
Liefern müsst ihr die Beweisaufnahme, das Urteil und ein Schlusswort.

Wir wollen also nicht nur ein einfaches Statement, sondern eine vollständige Kritik in welcher ihr begründet, was euch am Film gefallen hat und was nicht.

Das Schreiben lohnt sich:

Die drei besten, erfrischendsten oder witzigsten Reviews haben die Chance, sich jetzt schon eine Blu-ray oder DVD von AVENGERS: AGE OF ULTRON zu sichern!

Wenn der Film dann in ein paar Monaten in der Schweiz auf dem Heimkinomarkt veröffentlicht wird, erhalten die drei Gewinner automatisch die BD oder DVD des Filmes zugeschickt.

ALSO HAUT IN DIE TASTEN!!!

Hinterlasst eure Kurzanzeige gleich hier in der Kommentarfunktion unter dieser Kurzanzeige zu AVENGERS: AGE OF ULTRON.

Teilnahmeschluss ist der 30. Juni 2015.

Wir wünschen euch viel Glück!!!

Die Teilnahme an Gewinnspielen ist grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubt
Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt – Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

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Filme im Kreuzverhör #41: HOUSEBOUND & EXTRATERRESTRIAL + AGENTS OF S.H.I.E.L.D. (Staffel 1)

Zwei Filme + Zwei MovieCops
= Vier Meinungen

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DVD/BD-Veröffentlichung:
24.03.2015 (CH & D)

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DVD/BD-Veröffentlichung:
02.04.2015 (CH & D)

Wie ihr vielleicht bemerkt, hatten wir einfach mal wieder Lust auf eine Sendung mit ZWEI HAUPTAKTEN. Dadurch, dass wir diesen beiden Filmen gegenüber auch eher gegensätzliche Ansichten vertreten, haben wir das als Gelegenheit benutzt und reden heute somit hauptsächlich über Geister und Aliens.

Zwischen den beiden Hauptakten gibt es aber trotzdem noch eine exklusive Empfehlung vom BadCop:

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DVD/BD-Veröffentlichung:
09.04.2015 (CH)
&
16.04.2015 (D)

Natürlich gibt es wieder diverse Gewinnspiele und wir bedanken uns dafür bei den folgenden Sponsoren:

PRAESENS FILM (HOUSEBOUND)
TIBERIUS FILM (EXTRATERRESTRIAL)
DISNEY/MARVEL, INC. (AGENTS OF S.H.I.E.L.D. – Staffel 1)

Übrigens sind wir jetzt doch auch auf TWITTER vertreten, wozu es ebenfalls ein kleines Gewinnspiel gibt…

Wir wünschen viel Vergnügen mit “Filme im Kreuzverhör #41”:

Die Teilnahme an Gewinnspielen ist grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubt
Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt – Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

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Anzeige – Aktenzeichen “GCK-0415-13″ (inkl. Gewinnspiel!)

GCK

Grund für die Anzeige:

DIE BOXTROLLS

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DVD-/BD-Veröffentlichung:
05.03.2015 (CH & D)

Tatverdächtige(r):

Archibald Snatcher

Tatbestand:

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts treiben in der Stadt Cheesebridge sogenannte BoxTrolls ihr Unwesen. In ihren zu Kleidungsstücken umfunktionierten Schachteln leben diese Trolle im Untergrund und sorgen mit ihren nächtlichen Streifzügen durch die Gassen der Stadt für eine verängstigte Bevölkerung. Als der Kammerjäger Archibald Snatcher beobachtet, wie die BoxTrolls das Baby der Familie Bradshaw entführen, verspricht er dem Bürgermeister, sich um die Beseitigung all dieser Wesen zu kümmern. Als Gegenleistung will er allerdings Teil des Stadtrates werden.

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Beweisaufnahme:

Die fiktive Stadt Cheesebridge trägt den Käse nicht nur im Namen sondern auch im Herzen und im Geist. Nur so lässt sich erklären, dass der Stadtrat hier lieber einen riesigen Käselaib kauft, statt mit dem Geld das Krankenhaus zu finanzieren (wie es eigentlich geplant war). So ziehen sich die Mitglieder des Stadtrates am liebsten auch in ihren Degustationsraum zurück, wo Käse probiert und über dessen Geschmack philosophiert wird. Nur zu gerne würde der Kammerjäger Archibald Snatcher zu diesem erlesenen Club der Männer mit weissen Hüten gehören – und dies, obwohl er unter einer ausgeprägten Käse-Allergie leidet.

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Thematisch betrachtet ist in DIE BOXTROLLS extrem viel los. Es geht hauptsächlich um Vorurteile, welche den Fortbestand einer Lebensform bedrohen, um die Grenzen der Zugehörigkeit und vor allem auch darum, sein eigenes Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Daneben kommen aber noch weitere Themen wie die Sehnsucht nach Anerkennung und der Kampf mit dem eigenen Gewissen (welcher anhand der Handlanger des Bösewichtes wunderbar humorvoll dargestellt wird) ins Spiel, was stets von einem kritischen Blick auf das, was hinter den verschlossenen Türen der Regierung geschieht, begleitet wird.

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Nun könnte man meinen, dass dies zu viel für einen Kinder-, bzw. Familien-Film ist, doch DIE BOXTROLLS umgeht dieses Risiko indem nie mit einem erhobenen Zeigefinger herum gefuchtelt wird. Vielmehr sind diese Botschaften optimal in die etwas skurril anmutende Geschichte eingebettet (und stets mit einem Augenzwinkern ausgestattet), weswegen das Ganze eher wie ein düster angehauchtes Märchen wirkt, als wie ein biederes Lehrstück in Sachen gesellschaftliches Leben.

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Ein weiteres zentrales Element des Filmes ist das Spiel mit dem Charme der Hässlichkeit. So ist der Held der Geschichte – ein kleiner Junge der bei den BoxTrolls aufgewachsen ist und Eggs genannt wird – auch der einzige Charakter, welcher eine sympathische Erscheinung besitzt. Alle anderen Figuren, egal ob Mensch oder BoxTroll, gehören eher zur Kategorie “äusserlich wenig ansprechend”. So wird der Blick des Zuschauers automatisch auf das Innere der Figuren gelenkt, was zwar als Botschaft nicht neu ist, hier aber wunderbar mit der eigentlichen Handlung verwoben wurde.

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Bei vielen Gags geht es um das simpel gestrickte Leben (und die Kleidung) der BoxTrolls, was immerzu sehr niedlich gehalten ist, während sich der Film gegenüber Menschen oftmals eher zynisch gibt. Beide Arten von Humor gehen hierbei nahtlos ineinander über, was durch die sehr gelungene Arbeit der Synchronsprecher – im Original sind dies u.A. Ben Kingsley, Jared Harris, Nick Frost, Richard Ayoade und Simon Pegg – unterstrichen wird. Auch die Action kommt natürlich nicht zu kurz und diese ist mit ihren Verfolgungsjagden und dem leicht an WILD WILD WEST erinnernden Schlusskampf ein wahrer Augenschmaus, welcher in 3D noch eine Spur eindrücklicher ausfällt. Überhaupt ist die komplette Animationsarbeit nur als ausgezeichnet zu bezeichnen.

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Urteil:

4zeinhalbvon5

Schlusswort:

DIE BOXTROLLS lebt eindeutig vom Charme sowie von der visuellen Umsetzung der auf dem Roman “Here Be Monsters!” von Alan Snow basierenden Geschichte. Das detaillierte Spiel mit der Hässlichkeit übt von der ersten Minute an eine grosse Faszination auf den Zuschauer aus, was über bekannte Muster im Handlungsverlauf hinweg sehen lässt. Zusammenfassend betrachtet, handelt es sich bei DIE BOXTROLLS um einen überraschend extravaganten und dazu lehrreichen Film mit viel Herz.
Es gibt viel zu entdecken, in Cheesebridge!

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*** WETTBEWERB ***

Mit freundlicher Unterstützung von UNIVERSAL PICTURES verlosen wir 2 DVDs & 2 BDs von DIE BOXTROLLS.

Um zu gewinnen, müsst ihr nur die folgende Frage beantworten (und auf etwas Losglück hoffen):

Welche Animationstechnik wurde für DIE BOXTROLLS hauptsächlich verwendet?

Die richtige Lösung schickt ihr bis zum 20.04.2015 (= Einsendeschluss) an badcop@moviecops.ch, und wir wünschen euch viel Glück!!!

Die Teilnahme an Gewinnspielen ist grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubt
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Sonderbericht #2

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WITCHFINDER GENERAL war Michael Reeves’ letzte Regiearbeit vor seinem tragischen und viel zu frühen Tod. Sein letzter großer Film galt als Startschuss für eine kurze aber erfolgversprechende Ära der Hexenjäger Filme. Reeves wurde am 17. Oktober 1943 in Sutton, England geboren. Bereits in seiner Kindheit war er von Filmen besessen. So erinnert sich sein enger Freund und ein Produzent von WITCHFINDER GENERAL, Phillip Waddilove später:

“…Michael was obviously driven by film from early age, probably 10, and knew he was going to make movies…”
(Waddilove in Fangoria 2011)

Als Schlüsselerlebnis zu seiner Obsession und späteren Berufung soll ein Kinobesuch mit seiner Mutter bei dem Historienfilm IVANHOE (1952 R. Richard Thorpe) gewesen sein. Reeves’ stetig anwachsende Begeisterung zum Kino erwachte bei Robert Taylors Leistung als Titelgebender Actionheld. Bereits in seiner frühen Jugend drehte er mit Ian Ogilvy Kurzfilme und in dieser Zeit ist eine enge und loyale Freundschaft der beiden gewachsen, die bis zu Reeves’ Tod und darüber hinaus anhalten sollte. Ogilvy spielte in Reeves’ frühen Kurzfilmen die Hauptrollen (CARRION, 1958 und INTRUSION, 1961), sowie auch in seinen späteren Regiearbeiten.

1963 setzte sich Reeves in ein Flugzeug nach Amerika, um sich seinen Regieidol, Don Siegel (RIOT IN CELLBLOCK 11, 1954; PRIVATE HELL 36, 1954; INVASION OF THE BODY SNATCHERS, 1956) vorzustellen. Für Reeves waren die Filme Siegels absolute Meisterwerke und so kam es, dass der junge Brite, gerade 20 Jahre jung, in Don Siegels Team Fuß fassen konnte. Er sammelte Erfahrungen als Dialog Regisseur für Test Dreharbeiten für Siegel. Dies brachte ihm einen Job als “Mädchen für alles” [1] in Jack Cardiffs THE LONG SHIPS (RAUBZUG DER WIKINGER, 1963). Reeves blieb in den Credits allerdings unerwähnt.

Unerwähnt blieb auch seine Mitarbeit am Drehbuch und als Second Unit Regisseur des britisch/italienischen Horrorfilms IL CASTELLO DEI MORTI VIVI (CASTLE OF THE LIVING DEAD, 1964) von Warren Kiefer, welcher ein Starensemble auffahren konnte. Christopher Lee als diabolischer Count Drago und einen blutjungen Donald Sutherland in einer seiner ersten großen Rollen (Sutherland spielt drei Charaktere: Sergant Paul, die Hexe und “der alten Mann”). Eine Theorie über das unerwähnt bleiben von Reeves an IL CASTELLO DEI MORTI VIVI ist, dass Kiefer aus steuerlichen Gründen italienische Regisseure nannte (wahrscheinlich den Produktionsländern geschuldet). So wanderten die Regisseure Luciano Ricci und Lorenzo Sabatini (welcher ein Pseudonym für Kiefer war [2]) in die Credits.

1965 drehte er seinen ersten eigenen Film, eine teils jugoslawische, britische und italienische Produktion, namens LA SORELLA DI SATANI (REVENGE OF THE BLOOD BEAST aka. SHE-BEAST, 1965). Die Hauptrolle übernahm die Horrorlegende Barbara Steele und Reeves’ alter Schulfreund und Stammschauspieler Ian Ogilvy. Über die Umstände der Dreharbeiten ist bekannt, dass Steele nur für einen Drehtag gebucht wurde, da Reeves einen Großteil seines eigenen Geldes für die Finanzierung aufbrachte (Budget £15.000 [3]). Ihr Drehtag muss für sie ein schreckliches Erlebnis gewesen sein, da sie einen anstrengenden 18 Stunden Tag überstehen musste (man bedenke ihre Screentime von knapp 30 Minuten). Trotz aller Makel des Films (Bild und Tonqualität) sind bereits erste Bildkompositionen zum WITCHFINDER GENERAL erkennbar.

“…the vileness of the witch is matched by the horror of what is being done to her: victim and destroyers are reduced to a common bestiality. Or, if you like, Vandella’s viciousness is felt as being reflected in the righteous who surround her, an ineffaceable universale principle. …”
(Wood)

Reeves’ erste reine britische Regiearbeit war THE SORCERERS (IM BANNE DES DR. MONSERAT, 1967). Ein zu seiner Zeit wenig beachteter und unterschätzter Sci-fi/Horrorfilm für die 1966 frisch gegründete Tigon British Film Production. Auch hier konnte Reeves wieder einmal einen Star verpflichten. Universal Monster-Legende Boris Karloff verkörperte Professor Monserat. Auch Ogilvy besetzte einen Part, als Marc Roscoe.

“…This is an unjustly overlooked picture. Dismissed by some as a dated Bit of ‘now’ nonsense. In reality, it’s Reeves employing the go-for-broke techniques of French New Wave to make a movie about morality, and as such truly reps the director’s awakening to allowing his style to match his story and subtext. Low-budget and flawed, this is in some respects a braver film than WITCHFINDER GENERAL. …”
(Chris Alexander in Fangoria #304)

Für die Tigon stellte sich THE SORCERERS als erster großer Erfolg raus. Die Geschäftsführer von Tigon, Tony Tenser und Patrick Curtis waren sehr zufrieden, als Reeves’ Low-Budget Film (£50.000 [3]) für drei Wochen für das noble Carlton Cinema gebucht wurde. Vielerorts wurde THE SORCERERS im damals beliebten Double Feature mit Roger Cormans THE TOWER OF LONDON (DER MASSENMÖRDER VON LONDON,1962) gezeigt. In diesem wiederum brillierte Vincent Price als Richard of Gloucester. Für Tenser und Curtis war der Erfolg des Films maßgebend für ihre eigene Karriere (Tigon entwickelte sich neben Amicus und Hammer zu einem der wichtigsten britischen Filmproduktionen der späten 60er / frühen 70er Jahre). Sie fackelten nicht lange und schlossen mit Michael Reeves einen Vertrag über fünf Filme in fünf Jahren. Die Verleihlizenzen für die USA verkauften sie an AIP (American International Pictures) und ebneten somit den Weg für Reeves’ Opus Maximum: WITCHFINDER GENERAL.

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Reeves’ letzter Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Ronald Bassett, welches 1966 veröffentlicht wurde. Noch vor Veröffentlichung des Buches sicherte sich Tigon Chef Tony Tenser die Filmrechte. Tom Baker, Co-Screenwriter zu WITCHFINDER GENERAL sagte über das Buch:

“…I read the Book. I don’t like it very much, but then I’m not particularly into violence. …”
(Murray 2002)

Reeves Vorstellung für die Rolle des Matthew Hopkins stand bereits während der Drehbuchphase fest. Er und Baker schrieben die Rolle förmlich Donald Pleasence auf dem Leib. Pleasence (den meisten wohl bekannt als Dr. Loomis aus den frühen HALLOWEEN Filmen von John Carpenter) verkörperte für Reeves und Baker den Inbegriff des “machthungrigen kleinen Mannes” (Cooper 2011). AIP hatten aber bereits andere Vorstellungen bezüglich der Darstellerwahl dieser historisch bekannten, aber nicht vollständig geklärten Person. Ihre Wahl bezog sich natürlich auf ihr finanzielles Zugpferd und Corman Stammschauspieler Vincent Price – sehr zum Missfallen von Michael Reeves. Diverse Quellen gaben später an, dass das der ausschlaggebende Grund war, warum Price sich von Reeves viele Sticheleien bieten lassen musste. Reeves nutze seine Antipathie um Price zu einer Leistung zu animieren, die viele Fans und Kritiker dem Darsteller nicht mehr zugetraut hatten.

Vincent Price: “…I’ve made 84 films. How many have you made?”
Michael Reeves: “…Three good ones.”

Vincent Price erblickte 1911 in St. Louis, Missouri das Licht der Welt. Vor seiner Filmkarriere studierte er Geschichte in Yale. Er entwickelte sich in den fünfziger Jahren zur Horrorfilm Ikone mit Filmen wie HOUSE OF WAX (DAS KABINETT DES PROFESSOR BONDI, 1953), THE FLY (DIE FLIEGE, 1958) oder HOUSE OF USHER (DER UNTERGANG DES HAUSES USHER, 1960) und viele weitere große Klassiker des Horrorfilms. Er war bekannt für seine Rollen, die er zumeist mit ironischem Humor verkörperte. Für Reeves war Price eine Fehlbesetzung.

Die Dreharbeiten, welche Mitte September 1967 bis Mitte November stattfanden, verliefen sehr angespannt und chaotisch. Reeves’ Missgunst gegenüber Price überschattete das allgemeine Klima am Set. Die ständigen Streitereien der beiden, die mannigfaltigen Probleme mit den Geldgebern, der AIP und der britischen Zensurbehörde (BBFC) waren für alle am Film beteiligten wohl ein sehr großer Stressfaktor. Bereits zu Beginn der Dreharbeiten verletzte sich Price, als er vom Pferd stürzte und für ein paar Tage ausfiel.

Reeves ließ Price wissen, dass er nicht seine erste Wahl war. Dies tat er mit voller Absicht, denn er wollte, wenn er schon nicht seine Wahl des Schauspielers durchsetzen konnte, dass zumindest das für ihn “notwendige Übel” eine besondere Leistung abliefert. Eine Leistung, welche die filmische Leistung von Price endgültig unsterblich machen sollte. Die Ablehnung Reeves’ seit beginn der Dreharbeiten war aber nicht nur ein Ansporn für großartige Leistungen, es hätte auch schnell ins Gegenteil umschlagen können. Die Produzenten hätten eher einen neuen Regisseur angeheuert und den “Regieneuling” entlassen, als Price gehen zu lassen. Immerhin erwies er sich in dieser Phase seines Schaffens als Kassenmagnet für AIP. Nicht zuletzt durch die diversen Edgar Allen Poe Verfilmungen (wie z.B. TOMB OF LIGEIA, 1964). Auch hier entschloss AIP, gegen den Willen des Regisseurs, den Film in den USA “Gewinnversprechender” zu vermarkten.

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WITCHFINDER GENERAL wurde in Amerika zu THE CONQUERER WORM (aka. EDGAR ALLEN POE’S THE CONQUERER WORM). Der Film wurde für den amerikanischen Markt noch durch AIP editiert. Sie fügten das Poe Gedicht zum Conquerer Worm als Einstieg in den Film ein. Aber nicht nur AIP hatten bestimmte Vorstellungen von Reeves’ Film. Auch der britische Censor, in diesem Falle vertreten durch den Vorsitzenden der BBFC (British Board of Film Censors) John Trevelyan (ein entfernter Verwandter Michael von Reeves [4]) hatte seine Vorstellungen, wie der Film veröffentlicht werden sollte. Trevelyan war, im Vergleich zu anderen Censoren dieser Zeit von Filmen besessen. Er mochte Filme und wollte mit seiner Arbeit die Entwicklung des Films vorantreiben und er bewunderte Michael Reeves’ Talent, Filme zu inszenieren. Er war der führende Minister der BBFC von 1958 bis 1971. Bei einem von Phillip Waddilove arrangierten Treffen zwischen Reeves, Trevelyan und ihm kam es zunächst wieder zu Streitigkeiten. Reeves wollte keine der zehn Cuts, die Trevelyan forderte, an seinem Film vornehmen.

“…Michael really went berserk. I thought he was going to hit John!…”
(Waddilove)

“…He just said, under the climate of the time, he absolutely had to cut it down: ‘Of course, Ian has to kill Vincent with an ax, but he doesn’t have to hit him fifteen times; three will do. Then why don’t you just hold on the two guys watching from the door.’ Some people say Trevelyan’s cuts improve the movie, because it’s left to your imagination. …”
(Ian Ogilvy)

Das war für Reeves wahrscheinlich schon abzusehen. Bekam er doch während der Drehbuchphase mit Tom Baker schon Probleme mit der Vorzensur, beinhaltete der frühe Entwurf des Drehbuches noch einige pikante Gewalthandlungen mehr; wie z.B. Köpfungen, Augen aushöhlen und Pfählungen. Die BBFC reagierte schriftlich wie folgt:

“…we have read your script and are greatly disturbed by it. it could fairly be described as a study in sadism in which every detail of suffering and cruelty is lovingly dwelt on. …”

Diesen Ansatz der filmischen Ausbeutung und stupider Gewaltverherrlichung ließ Reeves nicht auf sich sitzen und antworte der BBFC und stellte seine Sicht der vorgeworfenen übertriebenen Gewaltdarstellung klar:

“…lies in its whole content; and the fact that in the final 90 seconds the violence explodes utterly in the face of the ‘symphatetic’ protagonists (by their own participation in it) is the core of all that is good (morally good) in the film. …”

In den letzten Zügen der Dreharbeiten gab es noch einmal einschneidende Eingriffe, was das Budget (£ 83.000 [3]) betraf. Tony Tenser veranlasste, ohne Reeves’ Wissen, Nachdrehs mit mehr nackter Haut und freizügigen Bardamen, welche in ihrer vollen Pracht um die Gunst und das Trinkgeld von John Stearne buhlen. Zumal das geplante Ende nach diesen unschönen “Einsparmassnahme” nicht mehr realisierbar war. Reeves’ eigentliches Ende war wie folgt geplant:
Stearne vergewaltigt eine junge Zigeunerin und wird prompt von Ihresgleichen geblendet und gepfählt. Hopkins wurde der “Prozess gemacht”. Er wurde der Wasserprobe unterzogen und anschließend gehängt. Die Kürzungen im Budget zwangen Reeves zu einem komplett improvisierten Ende.

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Als der Film im May 1968 veröffentlicht wurde, stellte er sich in Amerika und England als enorm erfolgreich heraus. Die Zuschauer strömten in die Kinos um diesen “brutalen” und “sadistischen” Film zu sehen. Die Kritiker wiederum hassten ihn. Doch für Tigon und AIP zählte nicht die Meinung ihrer zynischen Kritiker. Reeves gingen die Verrisse allerdings sehr nahe. Sein Film wurde falsch verstanden und diente der breiten Masse nur als sensations-voyeuristischem Nischenfilm. Selbst Regie Kollege Michael Powell (der selbst einige Jahre viel negative Kritik für PEEPING TOM bekam) äußerte sich in der Daily Express sehr negativ bezüglich der dargestellten Gewalt:

“…should be ashamed of himself. the acting is good. the photography is fine. but what is the result? sadism, sex and the exploitation of human degradation. …”

Der Film war erfolgreich und das war Grund genug für Tigons Tony Tenser und AIP’s Samuel Z. Arkoff um Michael Reeves ein neues Projekt vorzuschlagen. THE OBLONG BOX (IM TODESGRIFF DER ROTEN MASKE, 1969) sollte die nächste filmische Zusammenarbeit zwischen Tigon und AIP werden, die Reeves verfilmen sollte. Inhaltlich wiedermal angelegt an eine Edgar Allen Poe Geschichte, sollte dieser Film mit den gleichen “Zutaten” inszeniert werden wie WITCHFINDER GENERAL (auch wieder mit Price in der Hauptrolle).

Zu dieser Zeit verschlechterte sich Michael Reeves Gesundheitszustand zunehmend. Seine schweren Depressionen (nicht zuletzt wegen den Kritiken zu WITCHFINDER GENERAL) zwangen ihn, noch während der Preproductions-Phase, dieses Projekt wieder zu verlassen. THE OBLONG BOX wurde Gordon Hessler anvertraut, welcher den Film auch letztendlich inszenierte und 1970 ein WITCHFINDER GENERAL-Ripoff namens CRY OF THE BANSHEE (TODESSCHREI DER HEXEN) mit Vincent Price für die Tigon/AIP drehte. Reeves war bei zwei verschiedenen Ärzten in Behandlung, um seine Depression in den Griff zu bekommen. Diese verabreichten ihm unterschiedliche Medikamente.

Reeves starb am 11.Februar 1969 an einer Überdosis Schlaftabletten und Alkohol. Bis heute herrschen Spekulationen, ob es sich dabei um Selbstmord handelte oder um einen tödlichen Unfall.

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DER HEXENJÄGER gilt seit vielen Jahren als einer der bedeutendsten Vertreter zum Thema Hexen im Film. Ferner noch ist er ein weiterer Beitrag bezüglich des Distanzverlustes grafischer Gewalt im Film (die BBFC nannte das Drehbuch “…eine Studie in Sadismus…”). Seine Entstehungsgeschichte ist mindestens genauso spannend wie der Film selbst. Das tragische Ableben Michael Reeves’ im Alter von 25, bedingt durch eine jahrelange Tabletten- und Drogensucht um seine Depressionen zu bekämpfen, sein stetiger “Kampf” gegen sich und seine wahrscheinliche “innere Zerrissenheit”, gegen seine Produktionsleiter, die Zensurbehörde und nicht zuletzt gegen seinen Hauptdarsteller, säen in dieses Meisterwerk den Samen eines eben nicht nur “kleinen Schundfilmes” (auch wenn Tigon/AIP ihn in den USA erfolgreich zu einem eben solchen werden lies), sondern eines geheimnisvollen, aus Sicht des Regisseurs nicht komplett aufzuarbeitenden Filmes um den sich viele Mythen ranken. Was hätte man von Reeves noch erwarten können? Vergleicht man ihn doch mit Sam Peckinpah (STRAW DOGS, THE WILD BUNCH, THE IRON CROSS) oder nennt ihn “James Dean der 60er”. Zweifellos wäre sein Meisterwerk WITCHFINDER GENERAL “nur” der Anfang einer großen Regie-Karriere gewesen. Michael Reeves war ein wahrer Filmnerd und mit großer Wahrscheinlichkeit wäre er ein enger Freund und “Bruder im Geiste” von Quentin Tarantino geworden.

Es lohnt sich in vielerlei Hinsicht, die Reeves’schen Merkmale des Films zu entschlüsseln und diese auf aktuellere Filme anzuwenden. Man erkennt, dass Reeves damals und auch Heute noch für junge Regisseure einen beachtenswerten Einfluss darstellt.

“…first to articulate a youthful viewpoint in british horror, challenging in an aggressive and systematic way the paternalism of the tradition…Reeves’ films remain the most intense and disturbing expressions of this moment of change. …”
(Peter Hutchings)

Wie bereits zu Beginn dieses Kapitels beschrieben setzte sich in den 60er Jahren eine Enttabuisierung im Kino durch. Auch WITCHFINDER GENERAL trieb den Trend voran, durch nihilistische filmische Handlungen (psychisch wie physisch), sowie düstere und gotische Grundstimmung. Dieser Art der Inszenierung folgten kurz darauf viele weitere Vertreter. Das Klima im Horrorfilm wurde düsterer. Sogar große Studios wie Hammer Films sprangen auf diesen Zug des gotischen Horrors auf. Hammers TWINS OF EVIL (DRACULA’S HEXENJAGD, 1972 R.: John Hough) war merklich der erste Film des britischen Filmstudios, welcher die Zutaten des “WITCHFINDER EFFECTS” erfolgreich aufgriff. Sei es die Gotik in der Inszenierung, die Rollenvergaben (Peter Cushing als zorniger, anfangs Herzlosen Hexenjäger), Zwillingsschwestern (Mary und Madeleine Collinson), welche der Fantasie des Marquis de Sade hätten entspringen können (übrigens die ersten Zwillinge die im Playboy abgelichtet worden sind), oder die dargestellte Gewalt (welche für einen Hammer Film wirklich ungewöhnlich blutig ist) – all das sind Faktoren, welche auf WITCHFINDER GENERAL zurückzuführen sind. Und das war nur der Anfang.

Auch gesellschaftskritische Töne schlägt Reeves mit seinem Film an. Bereits andere junge Regisseure in dieser Zeit setzten ein Statement zum wütenden Vietnamkrieg. George A. Romeros NIGHT OF THE LIVING DEAD (DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN, 1968), Sam Peckinpahs WILD BUNCH (1968) oder auch Robert Aldrichs DIRTY DOZEN (VERWEGENER HAUFEN, 1968) nutzten ihre filmischen Rahmen geschickt um den Krieg wieder ins kollektive Gedächtnis der Zuschauer zu transferieren. Auch Reeves bediente sich einer solchen Allegorie. [5] Zu Beginn des Filmes reiten die Rundhelme um Richard Marshall (Ian Ogilvy) in den Wäldern. Bei einer kurzen Rast wird der Hauptmann des Zuges beinahe Opfer eines im Dickicht versteckten Scharfschützen, doch Richard kann ihn in letzter Sekunde retten. Diese Aktion bescherte dem Cornet Marschall eine Sonderstellung seines Hauptmannes, der ihn im Laufe des Films mit Cromwell bekannt macht und ihm sogar die kurzzeitige Fahnenflucht verzeiht.

Aus vielen verschiedenen, bereits angesprochenen Details lässt sich klar sagen, dass es sich bei der ursprünglichen Fassung des Filmes nach der Vision von Michael Reeves nicht um einen Exploitation Film handelt, sondern vielmehr um einen Historienfilm. Aufgrund des saloppen Umgangs mit Gewaltausübungen, des Erniedrigens Schwächerer oder des Triebverhaltens von Hopkins und Stearne liegt die Verbindung zum “gemeinen” Exploiters zwar nahe, ist aber unter Rücksichtnahme der verschiedenen Details gegenstandslos.

Die weltweite Vermarktung (die Titeländerung in den USA und dessen Soundtrack), sowie die Zensur des Filmes und die daraus resultierenden Fassungen machen ihn auch jetzt noch, in Zeiten von Hi-Definition, interessant für eine “Wiederentdeckung”.

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Anmerkung des Autors:
Bei diesem Text handelt es sich um eine gekürzte Fassung.
Der Vollständige Text ist Teil eines Buches mit dem Schwerpunkt Hexenjäger Filme,
an welchem ich im Moment Arbeite.

[1] “…Reeves used this experience to get bits of work, including acting as ‚gofer‘ on the Richard Widmark viking movie, THE LONG SHIPS (1963). …” Ian Cooper / Witchfinder General (auteur 2011)
[2] Warren Kiefer IMDb-Profile
[3] The She Beast @ Wiki ; The Sorcerers @ Wiki ; Witchfinder General @ Wiki
[4] Der genaue Grad der Verwandschaft ist nicht komplett geklärt. Lt. Cooper’s Buch WITCHFINDER GENERAL (siehe [1] ist Travelyan ein entfernter Onkel Reeves / lt. Steve Biodrowski von cinefantastique online sind es entfernte Cousin’s – WITCHFINDER GENERAL Retrospektive @ Cinefantastique Online
[5] lt. Cooper / WITCHFINDER GENERAL

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Anzeige – Aktenzeichen “BCN-0415-49″

BCN

Grund für die Anzeige:

FROM DUSK TILL DAWN: DIE SERIE

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DVD-/BD-Veröffentlichung:
27.03.2015 (CH & D)

Tatverdächtige(r):

Die Gecko-Brüder

Tatbestand:

Die Gecko-Brüder sind auf der Flucht. Nachdem ein Banküberfall blutig endete, befinden sich Seth Gecko und sein psychotischer und unter merkwürdigen Visionen leidender Bruder Richard “Richie” Gecko auf dem Weg nach Mexiko. Gejagt werden die beiden von dem Ranger Freddie Gonzales, der sich an den Brüdern für den Tod seines Partner rächen möchte. Um über die Grenze nach Mexiko zu kommen, nehmen die Gecko-Brüder den ehemaligen Pastor Jacob Fuller und seine Familie als Geisel. Der Weg führt in den mexikanischen Stripklub TITTY TWISTER, wo nicht nur der mysteriöse Auftraggeber Carlos, sondern auch eine Horde Vampire auf die Ankömmlinge wartet.

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Beweisaufnahme:

Robert Rodriguez ist ein Hansdampf in allen Gassen. Ob als Regisseur, Produzent oder Drehbuchautor, Senior Rodriguez scheint es nicht an Beschäftigung zu mangeln. Trotzdem hat er nebenher die Zeit gefunden, in den USA mit EL REY (spanisch für DER KÖNIG) einen eigenen TV-Sender zu lancieren. Mit dem Start von EL REY machte auch die Kunde die Runde, dass Rodriguez an einer Serien-Adaption seines Kultfilmes FROM DUSK TILL DAWN arbeitet.

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Kaum war die Neuigkeit publik, ging auch schon ein Raunen durch das Fandome. Der allgemeine Tenor war dabei eher ablehnender Natur, konnten sich viele Fans doch nicht mit der Idee anfreunden, dass FROM DUSK TILL DAWN die Vorlage für eine Serie liefern soll. Für viele Anhänger des 1996 entstandenen Kultfilmes war Rodriguez’ Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die vorliegende Veröffentlichung der 1. Staffel von FROM DUSK TILL DAWN: DIE SERIE beweist jedoch das Gegenteil.

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Tatsächlich ist es Robert Rodriguez gelungen, eine Serie zu erschaffen, die ihrer Kinovorlage nicht nur gerecht wird, sondern jene logisch erweitert, neu definiert und gleichzeitig auch liebevoll zitiert. FROM DUSK TILL DAWN: DIE SERIE ist Remake, Prequel und Sequel in einem. So folgt die Serie in ihren Grundzügen der aus FROM DUSK TILL DAWN bekannten Geschichte, die jedoch längst nicht so geradlinig wie im Kino erzählt wird. Die Serie nimmt sich Zeit, den Background der Gecko-Brüder zu beleuchten, spendiert aber auch anderen Figuren wie z.Bsp. Jacob Fuller oder Sex-Machine eine ausgebaute Charakterisierung. Gleichzeitig werden den bekannten Figuren neue Attribute verliehen. Wo Richard “Richie” Gecko in FROM DUSK TILL DAWN nur ein Psychopath war, wird aus ihm in der Serie eine fast schon tragische Figur, die unter Visionen leidet und deswegen langsam den Verstand verliert.

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Auch die neuen Figuren wie Freddie Gonzales oder Carlos wissen zu gefallen, verleihen sie der “bekannten” Handlung doch einen frischen überraschenden Drive. Gleiches gilt auch für die Idee, die Vampire des TITTY TWISTERs der mexikanischen Folklore zuzuordnen – ein Aspekt, der im Kinofilm nur oberflächlich angekratzt wurde. Apropos Vampire, jenen wird wie in der Kinovorlage auch in der Serie äußerst explizit zu Leibe gerückt, spart FROM DUSK TILL DAWN: DIE SERIE weder an Blut noch den dazu passenden Splatter-Einlagen. Entsprechend färbt sich der Bildschirm oftmals blutrot, so wie es sich für eine ordentliche Horror-Serie gehört.

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Urteil:

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Schlusswort:

FROM DUSK TILL DAWN: DIE SERIE ist eine durch und durch gelungene Serie, die sich zu keinem Augenblick hinter dem Kinofilm zu verstecken braucht. Vielmehr bietet die Serie einen interessanten Mix aus FROM DUSK TILL DAWN bekannten Zutaten und neuen Ideen. Daher werden auch all jene Überraschungen erleben, die den Kinofilm in- und auswendig kennen. Serienfans, die es gerne blutig mögen, kommen um FROM DUSK TILL DAWN: DIE SERIE ohnehin nicht herum.

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