Sonderbericht #5

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Das Western-Genre besteht aus mehr als nur Cowboys, Indianer, rauchenden Colts und staubigen Landstrichen. Es bietet mannigfaltige Elemente, welche unabkömmlich mit dem Genre assoziiert werden. Losgelöst dieser Regeln wurden die Elemente des Westerns auch im Film fernab des italienischen oder amerikanischen Westerns genutzt und filmische Grenzgänge erschaffen, die Ihresgleichen suchen. Thomas Kleins Buch ZUR GLOBALEN ZIRKULATION DES WESTERN-GENRES nimmt sich dieser Thematik an.

Es brauchte mehrere Jahre Recherche-Zeit für Klein, doch was Anfang April diesen Jahres über den Bertz + Fischer Verlag das Licht der Welt erblickte, ist weitaus mehr als ein Kompendium des Westerns. Viel mehr ist es ein liebevoll ausgearbeitetes und detailliert recherchiertes Novum, welches sich eine Einzelstellung in der deutschen Filmbuch-Landschaft verdient.

Das Buch strotzt vor Informationen, Verweisen und analytischen Ansätzen. Im ersten Kapitel wird die Thematik des Western per se wissenschaftlich analysiert, bevor der Autor im zweiten Kapitel über lateinamerikanische und australische Western schreibt. Selbstredend nimmt er sich auch Elemente im japanischen Samurai und Yakuza Film vor und zeigt dem Leser die Parallelen zum Western auf. Das Buch liest sich lückenlos und schlüssig und die große Leidenschaft des Autors ist auf jeder Seite zu spüren.

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Thomas Klein ist ein wundervolles Buch gelungen, mit aufschlussreichen, wissenschaftlichen Texten rund um das Thema Western und dessen Einfluss und Auswirkungen auf den internationalen Film. Der Bertz + Fischer Verlag hat, wie nicht anders gewohnt, ein hochwertiges Buch veröffentlicht, welches keine Wünsche offen lässt. Auf der Verlags Homepage kann man ZUR GLOBALEN ZIRKULATION DES WESTERN-GENRES direkt und versandkostenfrei ordern oder man nutzt erstmal die Leseprobe des Buches um sich einen Eindruck zu verschaffen. Alles in allem ist das Buch für Genre-Liebhaber und Western-Fans wärmstens zu empfehlen, denn neben einer umfassenden Analyse des klassischen Westerns bekommt der interessierte Leser auch einen sehr fundierten Überblick über die weltweite filmische Reichweite. Grandios.

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DETAILS ZUM BUCH

Thomas Klein
Geschichte – Mythos – Identität
Zur globalen Zirkulation des Western-Genres
Medien/Kultur 8
316 Seiten, 101 Fotos

Artikelnummer 978-3-86505-392-3

Interessierte können hier direkt und versandkostenfrei bestellen.

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BadCops Anzeigen-Hattrick #5 (inkl. Gewinnspiel!)

BCN

3 Filme = 3 knackige BadCop-Urteile

(Dramen und Zombies)

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Mein Leben mit Robin Hood

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Seine glorreichen Tage als einer der ganz großen Stars von Hollywood hat Errol Flynn längst hinter sich gelassen. Von Skandalen, aber vor allem von Alkohol und Drogen gezeichnet, zerrt Flynn von seinem vergangenen Ruhm, welchen er wiederum dazu nutzt, um Frauen ins Bett zu bekommen. So auch die junge Beverly Aadland, in welche er sich jedoch Hals über Kopf verliebt. Beide beginnen eine leidenschaftliche Affäre, die auch dann kein Ende findet, als Flynn erfährt, dass Beverly noch minderjährig ist.

The Last Of Robin Hood

MEIN LEBEN MIT ROBIN HOOD berichtet von den letzten zwei Jahre im Leben des Errol Flynn, der vor allem durch die Rolle als Robin Hood weltbekannt wurde und 1959 im Alter von 50 Jahren an einem Herzinfarkt verstarb. Der Fokus liegt dabei auf seiner Beziehung mit der damals minderjährigen Beverly Aadland – seiner letzte große Liebe. Gespielt wird Flynn von Kevin Kline, der eine starke äußerliche Ähnlichkeit mit dem skandalträchtigen Hollywoodstar besitzt. Grandios nuancenreich interpretiert Kline den alternden Errol Flynn als einen gleichermaßen schmierigen wie auch tragischen Menschen, dessen Ende nur eine Frage der Zeit ist. Ihm zur Seite stehen eine nicht minder grandiose Dakota Fanning als Beverly Aadland und eine überragende Susan Sarandon als deren ruhmsüchtige Mutter, die aus der tragischen Liebe ihrer Tochter Profit zu schlagen versucht. Passend zur Thematik schwelgt die Inszenierung in einem gekonnt eingefangenen 50er-Jahre-Setting, wobei der Grundtenor stets ruhig und bedächtig ist. MEIN LEBEN MIT ROBIN HOOD ist kein Film der lauten Töne, sondern das Drama spielt sich zwischen den Zeilen und in Form von intimen und zutiefst menschlichen Szenen ab. Dabei wird bewusst darauf verzichtet, über die Person Errol Flynn zu richten. Flynn wird nicht einfach als Schänder einer Minderjährigen präsentiert, sondern als eine ambivalente Person, die einerseits sympathisch und humorvoll auftreten kann, anderseits moralisch und beruflich ihren Zenit längst überschritten hat.
MEIN LEBEN MIT ROBIN HOOD ist das Porträt einer illegalen Liebe, welches ohne zu werten einer der großen Skandale Hollywoods Revue passieren lässt. Wer sich mit der dargestellten Ära Hollywoods auskennt oder einfach die Muse verspürt, sich einem ruhigen Drama zu widmen, der wird mit diesem Film fündig werden.

The Last Of Robin Hood

3von5

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A Most Violent Year

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Der Winter ist über New York eingebrochen. Wir schreiben das Jahr 1981, welches als eines der brutalsten Jahre in die Geschichte der Stadt eingehen sollte. Das Ausmaß der vorherrschenden Kriminalität bekommt auch Abel Morales zu spüren, seines Zeichens Leiter eines erfolgreichen Heizölunternehmens. Fast wöchentlich werden seine per Lastwagen ausgelieferten Heizöllieferungen auf offener Straße gewaltsam abgefangen, ohne dass ein Ende in Sicht scheint. Im Bestreben mit seinem Geschäft zu expandieren und den Überfällen ein Ende zu setzen, muss sich Abel Morales der moralischen Frage stellen, wie und ob er bereit ist, das Gesetz zu brechen?

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Es gibt Stimmen, die vergleichen A MOST VIOLENT YEAR mit dem Mafiaklassiker DER PATE. Dies weckt beim Zuschauer entsprechende Erwartungen, die, soviel darf verraten werden, jedoch nicht erfüllt werden. Zwar setzt sich A MOST VIOLENT YEAR auch mit den Strukturen der Mafia auseinander, dies jedoch nur auf sekundärer Ebene. Regisseur J. C. Chandor hat einen Film erschaffen, der nur partiell als Gangsterfilm verstanden werden kann. A MOST VIOLENT YEAR ist kein Film über Mord und Totschlag, sondern ein Film über die moralische Integrität eines Mannes. Anhand der Figur des Abel Morales widmet sich der ruhig inszenierte Geschichte der Frage, was es braucht, um einen hart arbeitenden Geschäftsmann zu korrumpieren. Darin liegt auch das Spannungselement von A MOST VIOLENT YEAR, da man sich als Zuschauer nie sicher ist, ob und wann Abel Morales von der legalen auf die illegale Seite des Geschäftslebens wechselt. Dargestellt wird Morales von einem überragend aufspielenden Oscar Isaac, der seiner Figur eine bedrohliche Ruhe verleiht. In seinem ganzen Auftreten lässt Isaac für Mafiosos typische Gesten und Manierismen mitschwimmen, was wiederum zu einer sehr ambivalenten Wahrnehmung von Abel Morales führt. Sei es im täglichen Geschäft oder in der Ehesituation mit seiner von Jessica Chastain dargestellten Frau, nie kann man sich der wahren Intention von Morales sicher sein. Bis zum Schluss hin zieht A MOST VIOLENT YEAR genau daraus seine Faszination, während es abseits dieses Aspektes nicht viel zu vermelden gibt. Oder anders gesagt: A MOST VIOLENT YEAR ist eine interessante Charakterstudie, der es jedoch an packenden Momenten mangelt und die sich oftmals ein weng zu fest in Ruhe übt.

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3von5

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Wyrmwood

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Ohne Vorwarnung bricht eines Tages in Australien eine Zombie-Apokalypse aus. Auch der KFZ-Mechaniker Barry sieht sich plötzlich blutrünstigen Untoten gegenüber – er muss um sein und das Leben seiner Familie kämpfen. Gleichzeitig versucht er sich zu seiner Schwester Brooke durchzuschlagen, die jedoch ganz andere Probleme hat. Sie findet sich in einem Labor wieder, in welchem an unschuldigen Menschen Experimente durchgeführt werden, um der Zombieplage Herr zu werden.

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Lange bevor es WYRMWOOD in unsere Breitengrade schaffte, war der australische Zombiefilm bereits in aller Munde. So lief der Film 2014 auf gefühlt jedem für das Horrorgenre wichtigen Filmfestival. Begeisterte Zuschauer- und Kritikerstimmen taten ihr Übriges, um für die perfekte Mund-zu-Mund-Propaganda zu sorgen. Doch hält WYRMWOOD dem Hype stand? Die Antwort darauf lautet: Ja und nein. Auf der Habenseite punktet WYRMWOOD sowohl mit gelungenen Splatter-Effekten, einem sehr hohen Tempo, einer gelungenen Optik und vor allem, einigen originellen Einfällen. Doch genau darin liegt auch die größte Schwäche von WYRMWOOD. Schließlich nützen die besten Ideen nichts, wenn jene nicht kultiviert, sondern innerhalb von nur ein paar Szenen wieder verbraten werden. So bleibt WYRMWOOD z. B. mit seinem »MAD MAX meets Zombie-Apokalypse«-Szenario weit hinter den Möglichkeiten zurück. Auch aus der Idee, dass der Atem der Zombies als Benzin dient, wird leider nicht viel gemacht. Passend dazu verlaufen die beiden Handlungsebenen lange Zeit nebeneinander her, ohne dass sie bezüglich des Spannungsbogens Einfluss aufeinander ausüben. So hat man oftmals das Gefühl, zwei Filme anstatt nur einen zu sehen, was WYRMWOOD auf inhaltlicher Ebene uneinheitlich wirken lässt. Das mag aber nur jene stören, die von WYRMWOOD mehr als nur Zombieaction und Splattereffekte erwarten. Alle anderen werden sich grandios unterhalten fühlen und WYRMWOOD als ein echtes Highlight innerhalb des Zombiegenres abfeiern. Und genau genommen ist WYRMWOOD auch ein Genreglanzstück, aber eben eines, aus dem so viel mehr hätte werden können. Aus diesem Grund verfehlt WYRMWOOD auch knapp den Ritterschlag zum 4-Handschellenfilm.

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3zeinhalbvon5

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*** WETTBEWERB ***

Mit freundlicher Unterstützung von UNIVERSAL PICTURES verlosen wir 3 DVDs von MEIN LEBEN MIT ROBIN HOOD.

Mit freundlicher Unterstützung von ASCOT ELITE verlosen wir 2 BDs und 2 DVDs von A MOST VIOLENT YEAR.

Mit freundlicher Unterstützung von TIBERIUS FILM verlosen wir 3 BDs von WYRMWOOD.

Schickt uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff “Dramen & Zombies” an badcop@moviecops.ch und teilt uns euren Wunschgewinn mit.Der Einsendeschluss ist der 30.09.2015

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Das späteste FANTASY BASEL Special aller Zeiten

Wenn die MovieCops keine Reise tun…
…muss es wohl endlich eine Convention in Basel geben!

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FANTASY BASEL ist die Convention für Film-, Game-, Comic- und Cosplay-Fans in der Schweiz und fand dieses Jahr zum allerersten Mal statt.

…und, wenn es schon einmal eine Convention bei uns um die Ecke gibt, versteht es sich natürlich von selbst, dass wir auch dort zu einem unserer berüchtigten Rundgänge ansetzen.

Jetzt – 3 1/2 Monate später – ist es endlich soweit, und wir präsentieren, frei nach dem Motto “Nach der FANTASY BASEL ist vor der FANTASY BASEL”, das offiziell “späteste FANTASY BASEL Special aller Zeiten”.

Mit dabei sind:

Swiss Ghostbusters
Fantastic Empire
DarkForest Fashion
Luriel alias Simone Xie
FizZzers
RCKSTR Magazine
The 501st Legion (Swiss Garrison)
– viele “belästigte” Besucher & noch viel mehr Blödsinn!

Wir wünschen euch viel Spass, bei diesen kompakten 30 verrückten Minuten, welche aus unserem Besuch an der FANTASY BASEL entstanden sind.

P.S.: Kommentieren, Liken, Teilen, usw. ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht (sofern es euch gefallen hat)!

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Anzeige – Aktenzeichen “GCK-0815-14″ (inkl. Gewinnspiel!)

GCK

Grund für die Anzeige:

CINDERELLA

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DVD-/BD-Veröffentlichung:
19.08.2015 (CH)
&
10.09.2015 (D)

Tatverdächtige(r):

Cinderella

Tatbestand:

Als die Mutter der jungen Ella plötzlich verstirbt, findet die Glückseligkeit der bis anhin perfekten Familie ein jähes Ende. Um der letzten Chance auf ein Glückliches Leben ihres liebevollen Vaters nicht im Wege zu stehen, heisst die inzwischen erwachsene Ella ihre neue Stiefmutter, welche ebenfalls zwei Töchter in die Ehe mit einbringt, willkommen. Die drei neuen “Damen im Haus” erwidern diese Herzlichkeit nicht und zeigen sich vielmehr kühl und berechnend. Die Situation verschlechtert sich schlagartig, als der Vater von einer Geschäftsreise nicht mehr zurück kommt: Nach und nach wird Ella von ihrer “Stieffamilie” zum Dienstmädchen degradiert, bis sie von allen nur noch hämisch “Cinderella” genannt wird und an ihrer Situation zu zerbrechen droht. Neuen Lebensmut erhält Ella durch die zufällige Bekanntschaft mit einem mysteriösen Fremden. Was sie nicht weiss: Der Fremde ist der Sohn des Königs, der wohl begehrteste Junggeselle des Landes…

CINDERELLA

Beweisaufnahme:

Cinderella wird die unrechtmässige Verkörperung einer Prinzessin zur Last gelegt, und dies bei Weitem nicht zum ersten Mal. In der vorliegenden Realverfilmung wurde sie von Kenneth Branagh (1 MORD FÜR 2) zur Wiederholungstat genötigt, was dem Fall eine ganz eigene und willkommene Note verleiht. Dies zeigt sich gleich zu Beginn, wenn wir die kleine und glückliche Ella kennen lernen, deren Leben erst nach und nach jeglicher Liebe beraubt wird (bevor das obligate Happy End eingeläutet wird).

Dieser im Rahmen der Geschichte durchaus innovative Ansatz wird in der Folge auch nach allen Regeln der Kunst ausgenutzt, um die wichtigsten Charakterentwicklungen zusätzlich zu beleuchten (wodurch diese nachvollziehbarer/logischer wirken, als je zuvor). Diese hinzugefügten Details verleihen der Geschichte viele neue und interessante Aspekte, was am Schluss darin gipfelt, dass man sogar noch eine nachvollziehbare Begründung für das verachtenswerte Verhalten von Ellas Stiefmutter serviert bekommt. Dass dies funktioniert, ist zu einem grossen Teil auch Cate Blanchett (DER HERR DER RINGE) zu verdanken, welche hier eine ganz starke Leistung abliefert: Eiskalt, berechnend und erhaben, wobei sie stets einen Hauch Menschlichkeit durchschimmern lässt. Chapeau!

CINDERELLA

Auch Lily James (ZORN DER TITANEN) kann als Cinderella durchs Band überzeugen – wobei sie auch optisch perfekt in diese Rolle passt – während Richard Madden (GAME OF THRONES) als Prinz und Stellan Skarsgård (THOR) als Grand Duke alles aus ihren verhältnismässig kleinen Rollen heraus holen. Schlussendlich darf auch Helena Bonham Carter (FIGHT CLUB) nicht unerwähnt bleiben, denn sie hatte als Gute Fee offensichtlich und eindeutig viel Spass, weswegen sie trotz sehr kurzer Präsenz ebenfalls heraus sticht. Auffällige Subjekte mit negativem Einfluss auf das Gesamtbild konnten auch sonst nicht ausgemacht werden.

Kenneth Branaghs Handschrift ist unverkennbar! Dennoch schafft er es immer wieder, mich positiv zu überraschen: Bei seiner inzwischen 17. Regiearbeit hat er es tatsächlich geschafft, dass dieses Märchen überraschend reell wirkt und der Film trotz einer grossen Portion Romantik nie die Grenze zum Kitsch überschreitet. Auch Längen sucht man bei CINDERELLA trotz des ruhigen Grundtones vergebens. Optisches Highlight sind die im Detail sehr einfallsreichen Verwandlungsszenen während der schicksalshaften Ballnacht.

Urteil:

4zeinhalbvon5

Schlusswort:

Wer bei dem Titel CINDERELLA sofort “Brauche ich nicht, kenne ich ja schon!” denkt, der sollte seinen Entscheid unbedingt überdenken. Diese neueste Interpretation des allseits bekannten Märchens bietet nicht nur eine viel stärker beleuchtete Vorgeschichte, sondern auch sonst viele neue Ideen und eine treffend formulierte zentrale Botschaft. Angereichert mit der nötigen Portion Tragik und Romantik, entsteht ein rundes und buntes Gesamtbild, welches den Zuschauer auf verschiedenen Ebenen mitzureissen vermag. Wer bei ruhigen oder romantischen Filmen nicht gleich schreiend davon rennt, sollte sich mal wieder auf die Suche nach der Frau mit dem gläsernen Schuh machen:
Es lohnt sich!

CINDERELLA

*** WETTBEWERB ***

Mit freundlicher Unterstützung von WALT DISNEY PICTURES verlosen wir 3 BDs von CINDERELLA.

Für eure Gewinnchance, müsst ihr nur 3 weitere Filme nennen können, bei denen Kenneth Branagh Regie geführt hat.

Diese 3 Filmtitel schickt ihr bis zum 09.09.2015 (= Einsendeschluss) an badcop@moviecops.ch, und wir wünschen euch viel Glück!!!

Die Teilnahme an Gewinnspielen ist grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubt
Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt – Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

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BadCops Anzeigen-Hattrick #4 (inkl. Gewinnspiel!)

BCN

3 Filme = 3 knackige BadCop-Urteile

(Obey)

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Skin Trade

Skin Trade - Artwork - 02 Blu-ray

Der New Yorker Polizist Nick möchte dem skrupellosen Menschenhändler Viktor das Handwerk legen. Als er bei einem Schusswechsel dessen Sohn in Notwehr tötet, beschwört er jedoch den unbarmherzigen Zorn seines Gegners herauf. Viktor lässt Nicks Familie kaltblütig ermorden, wobei Nick schwer verletzt überlebt. Was danach folgt, sollte ein jeder Actionfan erahnen können: Von Rache getrieben macht sich Nick im Alleingang daran, Viktor und seiner Organisation den Krieg zu erklären. Seine Spur führt ihn dabei nach Bangkok, wo der thailändische Hard-Boiled-Cop Tony ebenfalls eine Rechnung mit Viktor zu begleichen hat.

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Dolph Lundgren, Tony Jaa, Michael Jai White, Ron Perlman, Peter Weller und Cary-Hiroyuki Tagawa in einem Film, das verspricht wahrlich ein Actionfeuerwerk der Güterklasse A. Und tatsächlich wird kein Liebhaber von knackiger Action von SKIN TRADE enttäuscht sein. Unter der Regie des thailändischen Regisseurs Ekachai Uekrongtham ist ein überraschend ernsthafter Actionkracher entstanden, der sich neben all der Action auch die Zeit für eine ordentliche Story nimmt. Die Idee zum Film stammt von Hauptdarsteller Dolph Lundgren, der anfänglich auch Regie führen wollte. Am Ende entschied er sich jedoch gegen die Regie, da er der Meinung war, dem Stoff als Regisseur nicht gerecht werden zu können. Eine gute Entscheidung, wenn man bedenkt, wie souverän und begeisternd die Regieführung von Uekrongtham ausfällt. Sowohl in den Spielszenen wie auch in den Actionszenen bewegt sich der Inszenierungsstil des thailändischen Filmemachers fern jedes Makels. Passend dazu präsentiert sich die prominente Besetzung in absoluter Spiellaune: Lundgren und Jaa bilden ein superbes Schauspielgespann und dürfen sogar gegeneinander kämpfen. Ron Perlman wiederum trumpft als fieser Menschenhändler Viktor auf, welchen er als wunderbar hassenswerten Bösewicht interpretiert. Michael Jai White verleiht seiner Rolle eine gewisse Ambivalenz und darf sich wie Lundgren auch mit Tony Jaa im Kampf messen. Peter Weller und Cary-Hiroyuki Tagawa hingegen haben leider nur wenig Screentime und nehmen innerhalb der Handlung nur die Position als Stichwortgeber ein – nichtsdestotrotz ist es schön, auch diese beiden bekannten Gesichter im Film zu sehen.
Was die Action anbelangt, da gibt sich SKIN TRADE keine Blöße und serviert knochenharte Kämpfe und einige blutige Shootouts. Überraschend dabei ist, wie gnadenlos der Film in der Darstellung von Selbstjustiz ist – die FSK hatte zweifellos einen guten Tag, als sie SKIN TRADE eine FSK 16 verlieh.
Lange Rede, kurzer Sinn: Actionfans kommen um SKIN TRADE nicht herum.

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4von5

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Wild Card

Wild Card - Artwork - 02 Blu-ray

Der ehemalige Söldner Nick Wild schlägt sich in Las Vegas als Detektiv und Gelegenheitsbodyguard durchs Leben. Am liebsten würde der dem Zockerparadies den Rücken kehren, doch dafür fehlt im das notwendige Geld. Eines Tages bittet ihn seine Ex Holly um Hilfe. Nick soll den Mann zur Rechenschaft ziehen, der Holly vergewaltigt und zusammengeschlagen hat. Dabei handelt es sich jedoch um Danny DeMarco, seines Zeichens großmäuliger Jung-Mafioso. Trotzdem beschließt Nick, dem Frauenschänder einen Besuch abzustatten. Dies bringt Ereignisse ins Rollen, die entweder Nicks Untergang oder seine lang ersehnte Flucht aus Las Vegas zur Folge haben können.

Wild Card - Szenen - 03 Nick Wild (Jason Statham)

Viele Stimme haben sich nach dem Kinobesuch enttäuscht über WILD CARD geäußert. Der Film sein langweilig und alles andere als ein guter Actionfilm mit unserem aller Lieblingsbriten Jason Statham. Die Folge: WILD CARDgeriet in den USA und auch in Europa zum Kinoflop. Nach der Sichtung von WILD CARD sei meinerseits die Frage erlaubt, welcher Film sich die Leute da wohl angesehen haben? Obwohl WILD CARD alles andere als ein Nonstop-Actionbrett ist, versprüht er dennoch keine Langeweile. Regisseur Simon West inszeniert die Geschichte von Nick Wild als ein Mix aus Film-Noir, Zockerdrama und Actionthriller. Die Handlung nimmt sich die notwendige Zeit, um die einzelnen Figuren zu positionieren. Danach entwickelt sich die Geschichte wie in einem Fluss, wobei der Spannungsbogen eher marginal bleibt, was dem Film jedoch nicht zum Nachteil gerät. Ganz im Gegenteil: Unter der fähigen Regie von West entwickelt der Film trotz der fehlenden Hochspannung einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Als Zuschauer beobachtet man gespannt, wohin der Weg von Nick Wild geht. Der Mittelpunkt bildet dabei stets Jason Statham, der nach THE MECHANIC und THE EXPENDABLES 2 zum dritten Mal unter der Regie von Simon West spielt und sich sichtlich um schauspielerische Tiefe bemüht zeigt. Flankiert wird Statham dabei von diversen interessanten Nebenfiguren, wobei vor allem Stanley Tucci als Mafia-Pate von Las Vegas eindrucksvoll beweist, dass ein guter Schauspeiler nur fünf Minuten braucht, um beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. WILD CARD mag kein Meisterwerk sein, trotzdem hat er die Ablehnung der Zuschauer und Statham-Fans nicht verdient. Für das ist der Film einfach zu gut. Es muss nicht immer an allen Ecken und Enden knallen, ab und zu darf es trotz der Anwesenheit von Jason Statham auch ein wenig ruhiger zu Sache gehen. In diesem Sinne: WILD CARD ist wirklich gut – gebt dem Film eine Chance.

Wild Card - Szenen - 06 Nick Wild (Jason Statham), Baby (Stanley Tucci)

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Die Coopers

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Alexander ist kein Junge, dem das Glück wohlgesonnen ist. Während seine Familie (Vater, Mutter, zwei Brüder und eine Schwester), zumeist auf der Sonnenseite des Lebens steht, scheint Alexander das Unglück magisch anzuziehen. Aus diesem Grund hat er zu seinem 12. Geburtstag nur einen Wunsch: Seine Familie soll einen Tag lang erleben, was es bedeutet, Pech zu haben. Zu seiner Überraschung geht sein Wunsch in Erfüllung – für Alexanders Familie bricht ein Tag voller Pleiten, Pech und Pannen an.

Alexander and the Terrible, Horrible, No Good, Very Bad Day

Hinter dem ellenlangen englischen Originaltitel ALEXANDER AND THE TERRIBLE, HORRIBLE, NO GOOD, VERY BAY DAY verbirgt sich eine sympathische Familienkomödie aus dem Hause Disney. Die FSK 0 kündigt es bereits an, dass der gebotene Humor dabei stets sauber und familientauglich ausfällt. In einer Zeit, in welcher sich viele Komödie hauptsächlich in Zoten und vulgären Tiefschlägen üben, bietet DIE COOPERS geradezu erfrischende humoristische Unschuld. Böse Zungen mögen dieses Attribut als bieder bezeichnen, während alle anderen in DIE COOPERS ein kurzweiliges Filmvergnügen finden werden. Dabei lebt der Film vor allem von der jederzeit spürbaren Spielfreude des Darstellerensembles, an dessen Spitze Steve Carell und Jennifer Garner als Vater und Mutter Cooper stehen. Die beiden Hollywoodstars drängen sich jedoch nicht in den Vordergrund, sondern unterstützen mit ihrem pointierten Spiel ihre Filmkinder, dargestellt von den motivierten Jungdarstellern Ed Oxenbould, Dylan Minnette und Kerris Dorsey. DIE COOPERS ist keine One-Man-Show, sondern ganz klar ein Ensemblefilm. Entsprechend bekommen alle Cooper-Darsteller ihre komischen Momente des Chaos zugesprochen, was den Film wiederum angenehm abwechslungsreich macht. Sei es eine verpfuschte Kinderbuchvorlesung inkl. Gastauftritt des legendären Dick Van Dyke, eine chaotische Autofahrprüfung oder eine noch chaotischere Peter-Pan-Vorführung, in DIE COOPERS gibt es viel zu lachen. Da mag man es auch verschmerzen, dass einige Gags nicht ganz ihr Ziel erreichen und zum Schluss hin der familiäre Zusammenhalt ein wenig zu penetrant propagiert wird. Doch dass ändert nichts daran, dass der Film richtig Spaß macht.

Alexander and the Terrible, Horrible, No Good, Very Bad Day

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*** WETTBEWERB ***

Mit freundlicher Unterstützung von ASCOT ELITE verlosen wir 2 BDs und 2 DVDs
von SKIN TRADE und 2 BDs und 2 DVDs von WILD CARD.

Mit freundlicher Unterstützung von DISNEY verlosen wir 3 BDs von DIE COOPERS

Schickt uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff “Gewinnen” an badcop@moviecops.ch und teilt uns euren Wunschgewinn mit.
Der Einsendeschluss ist der 01.09.2015

Die Teilnahme an Gewinnspielen ist grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubt
Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt – Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

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Anzeige – Aktenzeichen “BCN-0815-56″ (inkl. Gewinnspiel und Verhör mit Schauspieler Carl Ng)

BCN

Grund für die Anzeige:

THE MAN WITH THE IRON FISTS 2

Man with the Iron Fists_BluRay Packshot

DVD-/BD-Veröffentlichung:
16.07.2015 (CH & D)

Tatverdächtige(r):

Thaddeus

Tatbestand:

Nach den Ereignissen in THE MAN WITH THE IRON FISTS beschließt unser Titelheld Thaddeus sich in ein Kloster zurückzuziehen, um dort seinen inneren Frieden zu finden. Doch die Vergangenheit holt ihn ein: Thaddeus gerät in einen Hinterhalt, welchen er nur schwer verletzt überlebt. Leblos treibt er einen Fluss hinab und wird in der Nähe eines kleinen chinesischen Dorfes gefunden. Die Bewohner des Dorfes leiden unter der Herrschaft von Master Ho, einem bösen Tyrannen, der mit seinem Beetle-Clan die nahe gelegene Mine ausbeutet. Bald schon gerät Thaddeus zwischen die Fronten und muss einmal mehr mit seinen eisernen Fäusten für Gerechtigkeit sorgen.

Man With The Iron Fist 2

THE MAN WITH THE IRON FISTS war für viele eine Love it or Hate it-Angelegenheit. So manch einer hat mit dem Regiedebüt der Hip-Hop-Größe RZA seine Probleme – die Idee, dass klassischer Martial-Arts-Film mit der Hip-Hop-Kultur vermengt wird, stieß enigen Filmfan sauer auf. Dem BadCop jedoch nicht! Meine Wenigkeit hatte seinen Spaß mit THE MAN WITH THE IRON FISTS, auch wenn der Film eher trashiges Vergnügen statt hochwertiger Kost bot. Ähnlich verhält es sich auch mit der für den Heimmarkt produzierten Fortsetzung, die – Vorsicht: Überraschung – mit THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 betitelt ist. Bekleidete RZA beim Vorgänger noch die Posten als Hauptdarsteller, Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, gab er bei THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 die Regie an den umtriebigen Roel Reiné ab. Der niederländische Filmemacher ist ein Spezialist, wenn es darum geht, kostengünstige Fortsetzungen von erfolgreichen Filmen zu drehen. Auf Reinés Konto gehen entsprechend viele Filme mit einem 2 oder 3 im Titel, so z. B. THE MARINE 2, DEATH RACE 2, THE SCORPION KING 3 oder auch 12 ROUNDS 2. Dabei versteht sich Reiné darauf, aus oftmals bescheidenen finanziellen Mitteln das bestmöglichste herauszuholen. So hinterlässt auch THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 trotz seiner kostengünstigen Machart nie einen billigen Eindruck. Dies liegt zu einem nicht unwesentlichen Teil an der gekonnten Kameraführung, für welche sich ebenfalls Roel Reiné verantwortlich zeichnet. Seien es wunderschöne Naturaufnahmen oder blutige Kämpfe, in THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 wird alles in eine ansprechende Filmsprache verpackt. Auch die prominente Besetzung, bestehend aus RZA, dem vietnamesischen Martial-Arts-Star Dustin Nguyen (ONCE UPON A TIME IN VIETNAM), HK-Schauspieler Carl Ng (THE VIRAL FACTOR) und Filmveteran Cary-Hiroyuki Tagawa (MORTAL KOMBAT), wird konstant von der Kamera umschmeichelt.

Man With The Iron Fists II: The Sting Of The Scorpion, The

Apropos Besetzung: Vor allem Carl Ng als böse Master Ho scheint sichtlich Spaß an seinem Part zu haben. Ng ist der heimliche Star des Filmes, der immer wieder mit trockenen Sprüchen zu punkten vermag. Neben Ng hat vor allem Dustin Nguyen die meiste Screen-Time, während sich RZA wie bereits im ersten Teil überraschend zurückhält. Dies ist insofern gut, da Nguyen um einiges charismatischer als RZA aufspielt. Die Kämpfe sind wie gesagt sehr blutig und man sollte nicht überrascht sein, wenn auch mal ein Kopf oder ein Arm durch die Gegend fliegt. Die Geschichte selbst mag zwar vorhersehbar sein, langweilt jedoch nie bzw. dient als guter roter Faden zwischen den einzelnen Handgreiflichkeiten. Der Soundtrack ist nicht überraschend durch diverse Hip-Hop-Beats geprägt, zitiert aber auch immer wieder die Musik klassischer Italo-Western – man höre sich z. B. den kurzen Track »Gaze on your Boots« an. Es überrascht daher auch nicht, dass Carl Ng in unserem Verhör THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 als einen Spaghetti-Western bezeichnet. (Anm.: Das Verhör folgt weiter unten nach dem Filmreview.)

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Urteil:

3von5

Schlusswort:

THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 ist eine kurzweilige Fortsetzung, mit welcher vor allem all jene ihren Spaß haben werden, die schon dem ersten Teil etwas abgewinnen konnten. Doch auch alle anderen können gut und gerne ein Auge – oder auf den gelungenen Soundtrack bezogen – ein Ohr riskieren.

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*** WETTBEWERB ***

Mit freundlicher Unterstützung von UNIVERSAL PICTURES verlosen wir 2 DVDs & 2 BDs von THE MAN WITH THE IRON FISTS 2.

Schickt uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff “Iron Fists” an badcop@moviecops.ch und teilt uns euren Wunschgewinn mit.Der Einsendeschluss ist der 20.08.2015

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DAS VERHÖR

Der Ho Master.
Im Gespräch mit Schauspieler Carl Ng

Er ist der heimliche Star von THE MAN WITH THE IRON FISTS 2: Model und Schauspieler Carl Ng stiehl als böser Master Ho allen die Show. Der Sohn des legendären Komikers Richard Ng ist ein gern gesehenes Gesicht in so manchem HK-Film – von welchen es z. B. NEW POLICE STORY und THE VIRAL FACTOR auch zu uns geschafft haben. Exklusiv haben wir uns mit ihm über seine Rolle in THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 unterhalten.

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THE MAN WITH THE IRON FISTS wurde 2012 veröffentlicht. Wie hat dir damals der Film gefallen, als du ihn dir zum ersten Mal angesehen hast?
Ich habe mir den Film damals gleich nach seiner Veröffentlichung angesehen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich sehr enttäuscht war, dass ich für den ersten Teil nie zu einem Vorsprechen eingeladen wurde. Vor allem deswegen, weil ich zu dieser Zeit viele Filme in Hongkong drehte – ich verstand nicht, wieso mich keiner wahrgenommen hatte.
Ich fand, der Film war hinsichtlich seines Produktionsstandards sehr gut gemacht. Die Geschichte jedoch schien mir sehr beliebig zu sein, wobei den Figuren selbst nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Mir gefiel jedoch, welchen Respekt RZA für die alten Martial-Arts-Filme aufbrachte und wie die Kämpfe umgesetzt wurden.

Beide THE MAN WITH THE IRON FISTS-Filme zelebrieren einen Mix aus Martial-Arts und Hip-Hop. Kannst du diesem Mix auch privat etwas abgewinnen?
Damals, in den späten 80er oder frühen 90er Jahren kamen RZA und der WU TANG CLAN nach Hongkong, um im alten Tang Dynastie Vergnügungspark einen Videoclip zu drehen. Ironischerweise war meine Schwester die Hauptproduzentin des Videoclips und hat all ihren Freunden zu einer Rolle im Video verholfen. Als man mir eine Rolle in THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 anbot, konnte ich es mir nicht verkneifen, RZA darauf anzusprechen und ihn an diesen Videoclip zu erinnern.
Ich selbst kann Hip-Hop absolut etwas abgewinnen, jedoch mag ich eher den gemütlichen Sound von Gruppen wie z. B. THE PHARCYDE. Der WU TANG CLAN ist mir in seiner Ausrichtung fast schon zu hart. Meine Faves sind neben THE PHARCYDE ganz klar PUBLIC ENEMY, DR. DRE und SNOOP – die Klassiker halt.

Worin liegt für dich die Faszination der Vermischung von Martial-Arts und Hip-Hop?
Ich denke sowohl Kung-Fu-Filme wie auch Hip-Hop machen sich einen Spaß daraus Sex, Gewalt, Alkohol und familiären und freundschaftlichen Zusammenhalt auf eine verrückte und glamouröse Art und Weise zu präsentieren. Kung-Fu und Hip-Hop profitieren durchaus voneinander – in dieser Mixtur scheint alles möglich zu sein. Trotzdem braucht es einen starken roten Faden, der alles zusammenhält. Eine gute Storyline sorgt dafür, dass jede Figur seine Momente hat – es ist wie bei einem Track des WU TANG CLANS, auch da hat jedes Mitglied seinen ganz eigenen großen Moment.

Wie genau bist du an die Rolle als Master Ho gekommen?
Jene wurde mir von meinem guten Freund Mike Leeder angeboten, der bereits an der Produktion von THE MAN WITH THE IRON FISTS beteiligt war. In einer Zigarettenlounge in meiner liebsten Bar in HK hatte ich gewissermaßen mein Vorsprechen. Ein paar Wochen später bot mir Mike dann eine Rolle im Film an. Es brauchte nur die dunkle Atmosphäre einer Zigarettenlounge, um mich für die Rolle als Master Ho zu empfehlen (lacht). Regisseur Roel Reiné lernte ich erst an meinem ersten Tag in Chiang Mai. kennen. Bei unserem ersten Treffen sagte er zu mir: »Wir werden viel Spaß miteinander haben.« Und so kam es auch – wir hatten alle unseren Spaß.

Was man dir auch jederzeit anmerkt – du hast sichtlich Spaß an deiner Rolle als Master Ho.
Absolut. Master Ho ist wahrscheinlich die lustigste Rolle, die mir je angeboten wurde. Mir hat die Rolle von Anfang an viel Spaß gemacht. Dabei war allen klar, dass die Rolle nicht ernsthaft interpretiert werden durfte. Master Ho funktioniert nur dann, wenn er laut und arrogant rüberkommt. Master Ho ist dafür da, um sich im Film über alle lustig zu machen, während sich der Zuschauer über ihn amüsiert.

Gehen wir mal ein wenig mehr ins Detail: Wer genau ist Master Ho?
Sein Name ist Master Ho – er ist der Ho Master (lacht): Ich denke, mehr brauche ich nicht zu sagen. Außer vielleicht: Als ich das Drehbuch lass, nahm ich den Film nicht als einen traditionellen Martial-Arts-Film wahr. Für mich klang die Geschichte eher nach einem Spaghetti-Western, der im alten China angesiedelt ist. Aus diesem Blickwinkel gesehen machte für mich alles viel mehr Sinn, seien es die überzeichneten Figuren, die Kämpfe oder die gewöhnliche Gut gegen Böse Geschichte. Master Ho erinnert mich entfernt an die Rolle von Gene Hackman in UNFORGIVEN. Master Ho ist auch ein Typ, von dem alle Angst haben.

Welcher Aspekt hat dir an der Rolle als Master Ho besonders Spaß gemacht?
Das Witzigste an der Rolle als Master Ho war zweifellos die Garderobe. Jeden Tag am Set verbrachte ich 1 ½ Stunden in der Garderobe, wo mich drei nette Ladys für den
Drehtag herrichteten. Die Situation hatte jedes Mal etwas sehr merkwürdiges an sich – in der Garderobe wurde ich umsorgt, um am Set dann den üblen Typen spielen zu können. Ich teilte mir die Garderobe mit Simon Yim, der im Film Cha Pao spielt. Wir hatten jedes Mal eine lockere Zeit zusammen – der Filmbösewicht und der Dorftrottel verstanden sich prächtig (lacht).
Die beste Zeit hatte ich jedoch mit Cary-Hiroyuki Tagawa. Ich stand mit ihm Jahre zuvor bereits beim Film THE BODYGUARD vor der Kamera. Als wir uns zum ersten Mal am Set von THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 begegneten, schaute er mich an und sagt: »Du? Oh Mist, du bist so eine Nervensäge!« Ich denke, er machte sich lustig über mich. Als wir zusammen das Drehbuch durchlasen, bemerkte er trocken, »immerhin bin ich nicht der Oberarsch im Film – diese Ehre gebührt dir, mein Freund.«
Cary und ich verbrachten insgesamt einen Monat am Set in Chiang Mai. Jeden Tag trafen wir uns nach den Dreharbeiten im Schwimmbad, obwohl wir das so nie verabredet hatten. Cary zog seine Runden und ich schwamm meine Runden, jedoch trafen wir uns stets in der Mitte, um uns zu unterhalten. Master Ho und der Bürgermeister schwammen also im gleichen Schwimmbad und sprachen über den vergangenen Drehtag, das Drehbuch und wie wir uns in unseren Rollen gegenseitig unterstützen können.

Konntest du auch deine eigene Ideen in deine Rolle einbringen?
Roel hat von Anfang an klar gemacht, dass er wert darauf legt, dass jeder seine eigenen Ideen einbringt. Jede Idee war erlaubt, solange sie dem Geist der Geschichte entsprach. Aus diesem Grund kam es auch oft vor, dass ich darum bat, meine Dialogzeilen ändern zu dürfen. Da Roel meine Vorschläge zumeist gefielen, fanden viele davon ihren Weg in den finalen Film. Auch mit RZA unterhielt ich mich einige Male intensiv über das Drehbuch und half ihm dabei, seine Dialoge auszuarbeiten.

Im Allgemeinen, was kannst du über die Arbeit mit Roel Reiné und RZA berichten?
Mit Roel zu arbeiten war absolut intensiv. Er ist Regisseur und Kameramann in einem. Wenn er dreht, dann verzichtet er darauf, dem Darsteller die gedrehte Szene im Playback zu zeigen. Ein Umstand, der mir sehr gelegen kam, da ich mir nie meine Szenen nachträglich ansehe. Viele Schauspieler neigen dazu, sich zu viele Gedanken darüber zu machen, wie sie im Film rüberkommen – ich gehöre nicht dazu. Ich drehe meine Szenen und vertraue dabei ganz und gar auf den Regisseur. Roel ist dabei einer jener Filmemacher, die nicht viele Worte verlieren. Ein paar kurze Anweisungen und danach geht es los. Dabei drehte er oftmals mit vier Kameras gleichzeitig. Als Schauspieler muss man sich daher entscheiden, für welche Kamera man spielt. Keine leichte Entscheidung, da man sich oftmals für die falsche Kamera entscheidet.

RZA war immer sehr entspannt. Wir haben im Film nicht viele gemeinsame Szenen, doch jene ging er alle sehr entspannt an. Es gab da im Film jenen lustigen Moment, als ich ihm zum ersten Mal begegne. Ich hielt inne und schrie »The Iron Man«, woraufhin RZA die Szene abbrach und erwiderte, »das kannst du nicht sagen, das ist ein anderes Studio.«

Man With The Iron Fist 2

Roel Reiné und RZA am Set von THE MAN WITH THE IRON FISTS 2

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