Anzeige – Aktenzeichen “BCN-0815-56″ (inkl. Gewinnspiel und Verhör mit Schauspieler Carl Ng)

BCN

Grund für die Anzeige:

THE MAN WITH THE IRON FISTS 2

Man with the Iron Fists_BluRay Packshot

DVD-/BD-Veröffentlichung:
16.07.2015 (CH & D)

Tatverdächtige(r):

Thaddeus

Tatbestand:

Nach den Ereignissen in THE MAN WITH THE IRON FISTS beschließt unser Titelheld Thaddeus sich in ein Kloster zurückzuziehen, um dort seinen inneren Frieden zu finden. Doch die Vergangenheit holt ihn ein: Thaddeus gerät in einen Hinterhalt, welchen er nur schwer verletzt überlebt. Leblos treibt er einen Fluss hinab und wird in der Nähe eines kleinen chinesischen Dorfes gefunden. Die Bewohner des Dorfes leiden unter der Herrschaft von Master Ho, einem bösen Tyrannen, der mit seinem Beetle-Clan die nahe gelegene Mine ausbeutet. Bald schon gerät Thaddeus zwischen die Fronten und muss einmal mehr mit seinen eisernen Fäusten für Gerechtigkeit sorgen.

Man With The Iron Fist 2

THE MAN WITH THE IRON FISTS war für viele eine Love it or Hate it-Angelegenheit. So manch einer hat mit dem Regiedebüt der Hip-Hop-Größe RZA seine Probleme – die Idee, dass klassischer Martial-Arts-Film mit der Hip-Hop-Kultur vermengt wird, stieß enigen Filmfan sauer auf. Dem BadCop jedoch nicht! Meine Wenigkeit hatte seinen Spaß mit THE MAN WITH THE IRON FISTS, auch wenn der Film eher trashiges Vergnügen statt hochwertiger Kost bot. Ähnlich verhält es sich auch mit der für den Heimmarkt produzierten Fortsetzung, die – Vorsicht: Überraschung – mit THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 betitelt ist. Bekleidete RZA beim Vorgänger noch die Posten als Hauptdarsteller, Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, gab er bei THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 die Regie an den umtriebigen Roel Reiné ab. Der niederländische Filmemacher ist ein Spezialist, wenn es darum geht, kostengünstige Fortsetzungen von erfolgreichen Filmen zu drehen. Auf Reinés Konto gehen entsprechend viele Filme mit einem 2 oder 3 im Titel, so z. B. THE MARINE 2, DEATH RACE 2, THE SCORPION KING 3 oder auch 12 ROUNDS 2. Dabei versteht sich Reiné darauf, aus oftmals bescheidenen finanziellen Mitteln das bestmöglichste herauszuholen. So hinterlässt auch THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 trotz seiner kostengünstigen Machart nie einen billigen Eindruck. Dies liegt zu einem nicht unwesentlichen Teil an der gekonnten Kameraführung, für welche sich ebenfalls Roel Reiné verantwortlich zeichnet. Seien es wunderschöne Naturaufnahmen oder blutige Kämpfe, in THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 wird alles in eine ansprechende Filmsprache verpackt. Auch die prominente Besetzung, bestehend aus RZA, dem vietnamesischen Martial-Arts-Star Dustin Nguyen (ONCE UPON A TIME IN VIETNAM), HK-Schauspieler Carl Ng (THE VIRAL FACTOR) und Filmveteran Cary-Hiroyuki Tagawa (MORTAL KOMBAT), wird konstant von der Kamera umschmeichelt.

Man With The Iron Fists II: The Sting Of The Scorpion, The

Apropos Besetzung: Vor allem Carl Ng als böse Master Ho scheint sichtlich Spaß an seinem Part zu haben. Ng ist der heimliche Star des Filmes, der immer wieder mit trockenen Sprüchen zu punkten vermag. Neben Ng hat vor allem Dustin Nguyen die meiste Screen-Time, während sich RZA wie bereits im ersten Teil überraschend zurückhält. Dies ist insofern gut, da Nguyen um einiges charismatischer als RZA aufspielt. Die Kämpfe sind wie gesagt sehr blutig und man sollte nicht überrascht sein, wenn auch mal ein Kopf oder ein Arm durch die Gegend fliegt. Die Geschichte selbst mag zwar vorhersehbar sein, langweilt jedoch nie bzw. dient als guter roter Faden zwischen den einzelnen Handgreiflichkeiten. Der Soundtrack ist nicht überraschend durch diverse Hip-Hop-Beats geprägt, zitiert aber auch immer wieder die Musik klassischer Italo-Western – man höre sich z. B. den kurzen Track »Gaze on your Boots« an. Es überrascht daher auch nicht, dass Carl Ng in unserem Verhör THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 als einen Spaghetti-Western bezeichnet. (Anm.: Das Verhör folgt weiter unten nach dem Filmreview.)

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Urteil:

3von5

Schlusswort:

THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 ist eine kurzweilige Fortsetzung, mit welcher vor allem all jene ihren Spaß haben werden, die schon dem ersten Teil etwas abgewinnen konnten. Doch auch alle anderen können gut und gerne ein Auge – oder auf den gelungenen Soundtrack bezogen – ein Ohr riskieren.

Man With The Iron Fist 2

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*** WETTBEWERB ***

Mit freundlicher Unterstützung von UNIVERSAL PICTURES verlosen wir 2 DVDs & 2 BDs von THE MAN WITH THE IRON FISTS 2.

Schickt uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff “Iron Fists” an badcop@moviecops.ch und teilt uns euren Wunschgewinn mit.Der Einsendeschluss ist der 20.08.2015

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DAS VERHÖR

Der Ho Master.
Im Gespräch mit Schauspieler Carl Ng

Er ist der heimliche Star von THE MAN WITH THE IRON FISTS 2: Model und Schauspieler Carl Ng stiehl als böser Master Ho allen die Show. Der Sohn des legendären Komikers Richard Ng ist ein gern gesehenes Gesicht in so manchem HK-Film – von welchen es z. B. NEW POLICE STORY und THE VIRAL FACTOR auch zu uns geschafft haben. Exklusiv haben wir uns mit ihm über seine Rolle in THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 unterhalten.

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THE MAN WITH THE IRON FISTS wurde 2012 veröffentlicht. Wie hat dir damals der Film gefallen, als du ihn dir zum ersten Mal angesehen hast?
Ich habe mir den Film damals gleich nach seiner Veröffentlichung angesehen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich sehr enttäuscht war, dass ich für den ersten Teil nie zu einem Vorsprechen eingeladen wurde. Vor allem deswegen, weil ich zu dieser Zeit viele Filme in Hongkong drehte – ich verstand nicht, wieso mich keiner wahrgenommen hatte.
Ich fand, der Film war hinsichtlich seines Produktionsstandards sehr gut gemacht. Die Geschichte jedoch schien mir sehr beliebig zu sein, wobei den Figuren selbst nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Mir gefiel jedoch, welchen Respekt RZA für die alten Martial-Arts-Filme aufbrachte und wie die Kämpfe umgesetzt wurden.

Beide THE MAN WITH THE IRON FISTS-Filme zelebrieren einen Mix aus Martial-Arts und Hip-Hop. Kannst du diesem Mix auch privat etwas abgewinnen?
Damals, in den späten 80er oder frühen 90er Jahren kamen RZA und der WU TANG CLAN nach Hongkong, um im alten Tang Dynastie Vergnügungspark einen Videoclip zu drehen. Ironischerweise war meine Schwester die Hauptproduzentin des Videoclips und hat all ihren Freunden zu einer Rolle im Video verholfen. Als man mir eine Rolle in THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 anbot, konnte ich es mir nicht verkneifen, RZA darauf anzusprechen und ihn an diesen Videoclip zu erinnern.
Ich selbst kann Hip-Hop absolut etwas abgewinnen, jedoch mag ich eher den gemütlichen Sound von Gruppen wie z. B. THE PHARCYDE. Der WU TANG CLAN ist mir in seiner Ausrichtung fast schon zu hart. Meine Faves sind neben THE PHARCYDE ganz klar PUBLIC ENEMY, DR. DRE und SNOOP – die Klassiker halt.

Worin liegt für dich die Faszination der Vermischung von Martial-Arts und Hip-Hop?
Ich denke sowohl Kung-Fu-Filme wie auch Hip-Hop machen sich einen Spaß daraus Sex, Gewalt, Alkohol und familiären und freundschaftlichen Zusammenhalt auf eine verrückte und glamouröse Art und Weise zu präsentieren. Kung-Fu und Hip-Hop profitieren durchaus voneinander – in dieser Mixtur scheint alles möglich zu sein. Trotzdem braucht es einen starken roten Faden, der alles zusammenhält. Eine gute Storyline sorgt dafür, dass jede Figur seine Momente hat – es ist wie bei einem Track des WU TANG CLANS, auch da hat jedes Mitglied seinen ganz eigenen großen Moment.

Wie genau bist du an die Rolle als Master Ho gekommen?
Jene wurde mir von meinem guten Freund Mike Leeder angeboten, der bereits an der Produktion von THE MAN WITH THE IRON FISTS beteiligt war. In einer Zigarettenlounge in meiner liebsten Bar in HK hatte ich gewissermaßen mein Vorsprechen. Ein paar Wochen später bot mir Mike dann eine Rolle im Film an. Es brauchte nur die dunkle Atmosphäre einer Zigarettenlounge, um mich für die Rolle als Master Ho zu empfehlen (lacht). Regisseur Roel Reiné lernte ich erst an meinem ersten Tag in Chiang Mai. kennen. Bei unserem ersten Treffen sagte er zu mir: »Wir werden viel Spaß miteinander haben.« Und so kam es auch – wir hatten alle unseren Spaß.

Was man dir auch jederzeit anmerkt – du hast sichtlich Spaß an deiner Rolle als Master Ho.
Absolut. Master Ho ist wahrscheinlich die lustigste Rolle, die mir je angeboten wurde. Mir hat die Rolle von Anfang an viel Spaß gemacht. Dabei war allen klar, dass die Rolle nicht ernsthaft interpretiert werden durfte. Master Ho funktioniert nur dann, wenn er laut und arrogant rüberkommt. Master Ho ist dafür da, um sich im Film über alle lustig zu machen, während sich der Zuschauer über ihn amüsiert.

Gehen wir mal ein wenig mehr ins Detail: Wer genau ist Master Ho?
Sein Name ist Master Ho – er ist der Ho Master (lacht): Ich denke, mehr brauche ich nicht zu sagen. Außer vielleicht: Als ich das Drehbuch lass, nahm ich den Film nicht als einen traditionellen Martial-Arts-Film wahr. Für mich klang die Geschichte eher nach einem Spaghetti-Western, der im alten China angesiedelt ist. Aus diesem Blickwinkel gesehen machte für mich alles viel mehr Sinn, seien es die überzeichneten Figuren, die Kämpfe oder die gewöhnliche Gut gegen Böse Geschichte. Master Ho erinnert mich entfernt an die Rolle von Gene Hackman in UNFORGIVEN. Master Ho ist auch ein Typ, von dem alle Angst haben.

Welcher Aspekt hat dir an der Rolle als Master Ho besonders Spaß gemacht?
Das Witzigste an der Rolle als Master Ho war zweifellos die Garderobe. Jeden Tag am Set verbrachte ich 1 ½ Stunden in der Garderobe, wo mich drei nette Ladys für den
Drehtag herrichteten. Die Situation hatte jedes Mal etwas sehr merkwürdiges an sich – in der Garderobe wurde ich umsorgt, um am Set dann den üblen Typen spielen zu können. Ich teilte mir die Garderobe mit Simon Yim, der im Film Cha Pao spielt. Wir hatten jedes Mal eine lockere Zeit zusammen – der Filmbösewicht und der Dorftrottel verstanden sich prächtig (lacht).
Die beste Zeit hatte ich jedoch mit Cary-Hiroyuki Tagawa. Ich stand mit ihm Jahre zuvor bereits beim Film THE BODYGUARD vor der Kamera. Als wir uns zum ersten Mal am Set von THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 begegneten, schaute er mich an und sagt: »Du? Oh Mist, du bist so eine Nervensäge!« Ich denke, er machte sich lustig über mich. Als wir zusammen das Drehbuch durchlasen, bemerkte er trocken, »immerhin bin ich nicht der Oberarsch im Film – diese Ehre gebührt dir, mein Freund.«
Cary und ich verbrachten insgesamt einen Monat am Set in Chiang Mai. Jeden Tag trafen wir uns nach den Dreharbeiten im Schwimmbad, obwohl wir das so nie verabredet hatten. Cary zog seine Runden und ich schwamm meine Runden, jedoch trafen wir uns stets in der Mitte, um uns zu unterhalten. Master Ho und der Bürgermeister schwammen also im gleichen Schwimmbad und sprachen über den vergangenen Drehtag, das Drehbuch und wie wir uns in unseren Rollen gegenseitig unterstützen können.

Konntest du auch deine eigene Ideen in deine Rolle einbringen?
Roel hat von Anfang an klar gemacht, dass er wert darauf legt, dass jeder seine eigenen Ideen einbringt. Jede Idee war erlaubt, solange sie dem Geist der Geschichte entsprach. Aus diesem Grund kam es auch oft vor, dass ich darum bat, meine Dialogzeilen ändern zu dürfen. Da Roel meine Vorschläge zumeist gefielen, fanden viele davon ihren Weg in den finalen Film. Auch mit RZA unterhielt ich mich einige Male intensiv über das Drehbuch und half ihm dabei, seine Dialoge auszuarbeiten.

Im Allgemeinen, was kannst du über die Arbeit mit Roel Reiné und RZA berichten?
Mit Roel zu arbeiten war absolut intensiv. Er ist Regisseur und Kameramann in einem. Wenn er dreht, dann verzichtet er darauf, dem Darsteller die gedrehte Szene im Playback zu zeigen. Ein Umstand, der mir sehr gelegen kam, da ich mir nie meine Szenen nachträglich ansehe. Viele Schauspieler neigen dazu, sich zu viele Gedanken darüber zu machen, wie sie im Film rüberkommen – ich gehöre nicht dazu. Ich drehe meine Szenen und vertraue dabei ganz und gar auf den Regisseur. Roel ist dabei einer jener Filmemacher, die nicht viele Worte verlieren. Ein paar kurze Anweisungen und danach geht es los. Dabei drehte er oftmals mit vier Kameras gleichzeitig. Als Schauspieler muss man sich daher entscheiden, für welche Kamera man spielt. Keine leichte Entscheidung, da man sich oftmals für die falsche Kamera entscheidet.

RZA war immer sehr entspannt. Wir haben im Film nicht viele gemeinsame Szenen, doch jene ging er alle sehr entspannt an. Es gab da im Film jenen lustigen Moment, als ich ihm zum ersten Mal begegne. Ich hielt inne und schrie »The Iron Man«, woraufhin RZA die Szene abbrach und erwiderte, »das kannst du nicht sagen, das ist ein anderes Studio.«

Man With The Iron Fist 2

Roel Reiné und RZA am Set von THE MAN WITH THE IRON FISTS 2

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