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Grund für die Anzeige:

TAO JIE – EIN EINFACHES LEBEN

Tatverdächtige(r):

Ah Tao

Tatbestand:

Ah Tao führt ein einfaches Leben. Mit sich und der Welt zufrieden hat sie über 60 Jahre hinweg der Familie Leung als Hausmädchen gedient und insgesamt fünf Generationen mit großgezogen. Eine eigene Familie hat die bescheidene Ah Tao dabei nie gegründet. Als sie eines Tages einen Schlaganfall erleidet und infolgedessen ins Altersheim verlegt wird, ist sie dennoch nicht alleine. Roger, der älteste Sohn der Familie Leung kümmert sich um Ah Tao, begleitet sie auf ihrem letzten Weg und bedanke sich bei ihr, für ein Leben voller Wärme und Liebe.

Beweisaufnahme:

Die preisgekrönte chinesische Regisseurin Ann Hui widmet sich in TAO JIE – EIN EINFACHES LEBEN dem Thema des Älterwerdens. Wo andere Filmemacher aus dieser Thematik ein tränenreiches Drama gemacht hätten, wandelt Hui mit ihrem Film auf vergleichsweise unspektakulären Pfaden. So inszeniert sie die letzten Jahre von Ah Tao als eine ruhige und mit feinem Humor angereicherte Studie über Menschlichkeit, Würde und Dankbarkeit. Einen stringenten Spannungsbogen gibt es ebenso wenig auszumachen, wie auch die üblichen Klischees, die man in einem Film über das Älterwerden erwarten würde. Gleichzeitig verzichtet Ann Hui auch darauf, dem Zuschauer eine moralische Meinung aufzudrücken und lässt stattdessen gewisse Szenen bewusst umkommentiert.

Darstellerisch wird der Film ganz klar von Deanie Ip getragen, die mit der sensiblen und mutigen Darstellung von Ah Tao eine der besten Leistungen ihrer langen Schauspielkarriere abliefert. Ihr zur Seite steht HK-Star Andy Lau, der sich in der Rolle als Roger angenehm zurücknimmt und das Rampenlicht ganz klar Deanie Ip überlässt. Dem warmherzigen und stets glaubwürdigen Zusammenspiel von Ip und Lau ist es ferner anzumerken, dass die beiden nicht das erste Mal gemeinsam vor der Kamera stehen. So verbinden Ip und Lau abseits der Kamera eine tiefe Freundschaft, die sich wiederum in einer natürlichen Leinwandchemie niederschlägt – die beiden agieren so vertraut miteinander wie Mutter und Sohn. Nicht unerwähnt bleiben darf auch der in Ehren ergraute Paul Chun. Der Bruder von Martial-Arts-Legende David Chiang glänzt in einer Nebenrolle als charmanter Altersheimbewohner mit ungebrochener Libido. Gastauftritte von bekannten Gesichtern wie Anthony Wong, Chapman To, Sammo Hung und Tsui Hark sorgen weiterhin dafür, dass TAO JIE – EIN EINFACHES LEBEN auch fürs Auge einiges zu bieten hat. Trotzdem ist TAO JIE – EIN EINFACHES LEBEN ein Film geworden, der auch ohne jegliche Starpower funktionieren würde, da seine wahre Stärke in der unsentimentalen Inszenierung und der feinfühligen Story liegt.

Urteil:

Schlusswort:

TAO JIE – EIN EINFACHES LEBEN ist kein Film für jedermann. Dafür ist Huis Werk zu ruhig und zu unspektakulär gehalten. Wer jedoch die Muse dazu aufbringt, sich auf den Film und seine Atmosphäre einzulassen, der wird ein cineastisches Kleinod für sich entdecken. Stark gespielt und noch stärker inszeniert ist TAO JIE – EIN EINFACHES LEBEN ein feines Meisterwerk geworden.

Mit freundlicher Unterstützung von KOCH MEDIA verlosen wir 2 BDs von TAO JIE – EIN EINFACHES LEBEN

Um zu gewinnen, müsst ihr nur die folgende Aufgabe lösen (und auf etwas Losglück hoffen):

Nennt uns einen weiteren Film von Regisseurin Ann Hui.

Die richtige Lösung schickt ihr bis zum 15.10.2014 (= Einsendeschluss) an badcop@moviecops.ch, und wir wünschen euch viel Glück!!!