BadCops Anzeigen-Hattrick #8 (inkl. Gewinnspiel!)

BCN

3 Filme = 3 knackige BadCop-Urteile

Die Meisterklasse

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The Voices


The Voices

Jerry ist einer jener Typen, die nie negativ auffallen. Stets freundlich und optimistisch geht er seiner Arbeit nach und führt ansonsten ein zurückgezogenes Leben in seiner Wohnung über einer Bowlingbahn. Niemand ahnt, dass Jerry unter starken Halluzinationen leidet und sich deswegen in psychotherapeutischer Behandlung befindet. Würde er nicht regelmäßig seine Medikamente nehmen, er hätte schon lange die Kontrolle über sein Leben verloren. Schließlich hört Stimmen, genauer gesagt sind es sein Hund Bosco und seine Katze Mr. Whiskers, die zu ihm sprechen. Wobei sein Hund die gute und gewissenhafte Seite in ihm repräsentiert, während die Katze für die dunkle und triebhafte Seite steht. Hund und Katze bekommen in den folgenden Tagen genug zu tun, da Jerry eine Reihe von Ereignissen lostritt, die sowohl nach der gewissenhaften wie auch nach der triebhaften Seite verlangen.

IfyWg

Sich einen Film anzusehen bedeutet manchmal auch, seine eigenen Erwartungen zu revidieren. Als ich mir THE VOICES in den Player einlegte, hegte ich die Hoffnung auf eine lockere und rabenschwarze Komödie voller blutiger Spitzen. Geboten bekam ich jedoch etwas vollkommen anderes. Die französische Regisseurin Marjane Satrapi macht sich spürbar einen Spaß daraus, mit ihrem ersten US-Film die Erwartungen der Zuschauer (und des BadCops) zu unterwandern. Stattdessen erweist sich THE VOICES als ein unkonventionelles Psychogramm eines Serienmörders, dessen Inszenierung sich jedoch nicht vor Horror-, Komödien- und Musical-Elementen verschließt. Dieser Mix mag auf dem Papier merkwürdig klingen, im Film selbst macht er jedoch absolut Sinn. Vielmehr noch fügen sich all diese kontrastreichen Elemente dank der gekonnten Regieführung zu einem homogenen und reizvoll unberechenbaren Gesamtbild zusammen. Die Erzählung driftet dabei immer wieder ins Surreale ab, wobei die Grenzen zwischen Realität und Wahnvorstellungen fließend ineinander übergehen. Nicht nur für Jerry, sondern auch für den Zuschauer schlummert in diesem Aspekt so manch böse Überraschung. THE VOICES gehört zu jener Sorte von Filmen, die einen oftmals eiskalt erwischen.
Als roter Faden in diesem blutigen Treiben dient Hauptdarsteller Ryan Reynolds, der in der Rolle als Jerry seine bisher beste Performance abliefert. Als ob er nie etwas anderes gespielt hätte, verkörpert er Jerry absolut glaubwürdig – er verleiht seiner Figur sowohl sympathische, bemitleidenswerte wie auch Furcht einflößende Wesenszüge. Somit ist THE VOICES auch der filmgewordene Beweis dafür, dass Ryan Reynolds längst zum ernst zu nehmenden Schauspieler herangereift ist. Mit Gemma Arterton (HÄNSEL UND GRETEL: HEXENJÄGER) und Anna Kendrick (PITCH PERFECT 1 & 2) stehen ihm dabei zwei weibliche Co-Stars zur Seite, die jeweils auf ihre eigene Art und Weise Akzente setzen. Vor allem Gemma Arterton beweist, dass sie nicht einmal einen Körper braucht, um als Schauspielerin überzeugen zu können. Was es mit dieser Aussage auf sich hat, das muss jeder für sich selbst entdecken. Ebenso, wie es THE VOICES trotz seiner blutigen Thematik gelingt, den Zuschauer mit einem zufriedenen Lächeln in den Alltag zu entlassen. Kurz gesagt: THE VOICES ist ein ganz spezielles Meisterwerk, welches entdeckt werden möchte.

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4von5

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Slow West

Der junge Schotte Jay Cavendish reist in den Wilden Westen der USA, um sich dort auf Suche Rose zu machen, seiner großen Liebe. Bald schon macht er die Bekanntschaft mit dem Kopfgeldjäger Silas Selleck, der ihm seine Dienste als Führer anbietet. Zusammen machen sie sich auf den Weg durch wunderschöne, aber auch lebensfeindliche Landschaften. Jay ahnt nicht, dass auf Rose und ihren Vater ein Kopfgeld ausgesetzt ist, von welchem nicht nur Silas Kenntnis besitzt, sondern auch andere Kopfgeldjäger.

Slow West - Szenen - 04 Jay Cavendish (Kodi Smit-McPhee)

Bei SLOW WEST ist der Titel Programm. Das Regiedebüt des Musikers John Maclean ist sozusagen ein entschleunigter Western, der sich für sein Sujet die notwendige Zeit nimmt. Trotzdem ist der Film mit einer Spielzeit von rund 85 Minuten nicht sonderlich lang geraten, was die Inszenierung trotzdem nicht dazu veranlasst, in Hektik auszubrechen. Mit einer fast schon meditativen Ruhe schildert der Film den Weg seiner beiden Hauptprotagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jungstar Kodi Smit-McPhee (der mich zuletzt in YOUNG ONES begeistern konnte) gibt überragend den naiven Jay, während Charakterdarsteller Michael Fassbender (zuletzt gesehen in X-MEN: ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT) seinen Silas als abgebrühten und wortkargen Cowboy interpretiert. Beide Figuren stehen gewissermaßen für das, was den Wilden Westen auszeichnete. Auf der einen Seite ein romantisch verklärtes Bild, auf der anderen die harsche und oftmals auch tödliche Realität. Doch dies ist nicht der einzige Kontrast, den SLOW WEST auf narrativer Ebene zu bieten hat. So mag die Geschichte zwar eher simpel gestrickt sein, überrascht aber dennoch mit geschickt gesetzten Konventionsbrüchen. Nachdenkliche und poetische Momente gehen somit Hand in Hand mit skurrilen Augenblicken, nur um ein paar Szenen später in die Abgründe der menschlichen Seele abzutauchen. Wenn zum bleihaltigen Schluss hin die Geschichte schmerzhaft konsequent zu Ende gebracht wird, muss man als Zuschauer schon mal schwer schlucken. SLOW WEST mag ein langsamer und ruhiger Western sein, doch genau deswegen hallt der Film beim Zuschauer um so stärker nach. Schließlich liegt in der Ruhe die Kraft, wofür SLOW WEST der beste Beweis ist.

Slow West - Szenen - 01 Silas Selleck (Michael Fassbender)

4von5

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Southpaw

Der Boxer Billy Hope befindet sich auf dem Höhepunkt seines Lebens. Er ist mehrfacher Boxchampion, reich, mit einer wunderschönen Frau verheiratet und liebender Vater einer Tochter. Wie vergänglich all das Glück sein kann, beweist sich schmerzhaft, als Hopes Frau durch einen tragischen Zwischenfall ums Leben kommt. Innerhalb kürzester Zeit gerät das Leben des Boxers außer Kontrolle und er verliert alles, was ihm wichtig ist. Am Tiefpunkt angelangt, muss Hope einen Weg finden, sich und sein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Mithilfe des ehemaligen Profitrainers Tick fängt er an, für den härtesten Kampf seines Lebens zu trainieren, der sowohl in wie auch außerhalb des Boxrings stattfinden wird.

SOUTHPAW

Regisseur Antonie Fuqua ist seit jeher ein guter Wert. Ob zuletzt mit THE EQUALIZER, aber auch mit OLYMPUS HAS FALLEN, SHOOTER oder dem oscarprämierten TRAINING DAY, der werte Herr scheint keine schlechten Filme drehen zu können. Das Boxerdrama SOUTHPAW stellt hierbei keine Ausnahme dar, ganz im Gegenteil. Denn obwohl der Film das Rad nicht neu erfindet und jedes Klischee eines typischen Boxerdramas bedient wird, vermag SOUTHPAW dennoch exzellent zu unterhalten. Dies liegt zum einen an der souveränen Regie von Antonie Fuqua, der das Drama gekonnt in Szene setzt, aber auch an den beiden Hauptdarstellern Jack Gyllenhaal und Forest Whitaker, die ihr ganzes mimisches Talent in die Waagschale legen. Vor allem Jack Gyllenhaal geht in seiner Rolle förmlich auf, was sich auch optisch äußert, da er dafür deutlich an Muskelmasse zugelegt hat. Ohne Übertreibung darf gesagt werden: Gyllenhaal liefert in seiner Rolle als Billy Hope die beste Performance in seiner Karriere ab. Dies ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass er seit Jahre eine schauspielerische Meisterleistung nach der anderen vollbringt (siehe z.B. PRISONERS). Mit seiner Leistung in SOUTHPAW übertrifft er sich jedoch selbst. So ist der Film in erster Linie vor allem eine One-Mann-Show für Gyllenhaal, der diesen Umstand perfekt für sich zu nutzen versteht. Doch auch abseits dessen ist SOUTHPAW ganz großes Kino der Emotionen – ein durch die Bank überragende Boxerdrama.

SOUTHPAW

4von5

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*** WETTBEWERB ***

Mit freundlicher Unterstützung von ASCOT ELITE verlosen wir 2 BDs und 2 DVDs
von THE VOICES, 2 BDs und 2 DVDs von SLOW WEST, 3 BDs von SOUTHPAW.

Schickt uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff “Ascot-Gewinne” an badcop@moviecops.ch und teilt uns euren Wunschgewinn mit.
Der Einsendeschluss ist der 10.02.2016

Die Teilnahme an Gewinnspielen ist grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubt
Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt – Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

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