07.11.2014 (CH & D)
Grund für die Anzeige:
BRANDED TO KILL
Tatverdächtige(r):
Goro Handa
Tatbestand:
Goro Handa ist wohl die coolste Sau im japanischen Killergeschäft. Mal vom Duft von gekochtem Reis abgesehen, scheint ihn nichts aus der Ruhe zu bringen. Dank seiner Abgebrühtheit wird er unter allen Killern des Landes als die No. 3 gehandelt. Als er eines Tages einen Auftrag annimmt und jener ohne sein Verschulden in einem Desaster endet, steht nicht nur sein Ruf, sondern auch sein Leben auf dem Spiel. Fortan steht Goro auf der Abschussliste der Yakuza und muss sich allen voran mit dem mysteriösen Killer No. 1 auseinandersetzen.
Beweisaufnahme:
Zugegeben, Regisseur Seijun Suzuk erzählt in seinem 1967 entstandenen BRANDED TO KILL eine alles andere als komplexe Geschichte. Vielmehr dient ihm der fragmentarische Handlungsbogen nur dazu, ein wildes Pop-Art-Feuerwerk abzufackeln. BRANDED TO KILL erweist sich dabei als ein B-Movie, der nicht als ernste Yakuza-Mär, sondern als eine satirisch angehauchte Achterbahnfahrt verstanden werden möchte. Dabei nimmt der Film sich und seine Figuren zu keiner Sekunde ernst, sondern bricht bewusst mit Klischees und Stereotypen.
Seijun Suzuk setzt hierbei ganz bewusst den visuellen Stil über den Inhalt und nimmt im Namen des Eskapismus gerne auch Logiklöcher in Kauf. In stilistischem schwarz-weiss gehalten ist BRANDED TO KILL gerade aufgrund seines Verzichts auf Logik ein in sich schlüssiger Film. Der Wahnsinn hat sprichwörtlich Methode und trägt maßgeblich zum Unterhaltungswert bei, vorausgesetzt, man lässt sich darauf ein. Sicherlich, so mancher Zuschauer wird seine Zeit brauchen, um mit BRANDED TO KILL warm zu werden. Doch es lohnt sich, ist der Film doch wie eine Schachtel Pralinen, oder noch besser, eine vor Ideen überquellende Wundertüte. So oder so, man weiss nie, was einen als Nächstes erwartet.
Urteil:
Schlusswort:
BRANDED TO KILL ist vollkommen zu Recht ein Klassiker des japanischen Kinos. Wild und ungestüm prescht sich der Film in die Herzen eines jeden Filmfans. Vor allem in der nun vorliegenden wunderschönen Blu-ray-Edition von REM. Trotz seines Alters begeistert der Film mit einem gestochen scharfen Bild und einem glasklaren Ton. So macht der Genuss eines Filmklassiker Spaß!