Anzeige – Aktenzeichen “GCK-1210-02″

Grund für die Anzeige:

PAINTBALL

Tatverdächtiger:

Dan – The Hunter (Felix Pring) bzw. dessen Auftraggeber

Tatbestand:

Eine geheime Organisation bietet reichen Knallköpfen eine perverse Show:
Auserwählte Paintball-Freaks, welche das ganze so militärisch wie nur möglich ausleben, werden in ein spezielles Spiel-Gelände gekarrt, um dort gegen ein anderes Team anzutreten.
Das scheinbare Ziel: 6 Fahnen zu ergattern.
Das eigentliche Ziel: Sterben!
…denn die Organisation hat auch einen Jäger namens Dan losgeschickt, welcher alle Teilnehmer mit echter Munition, Fallen, Minen oder Gewehrkolben in die ewigen Jagdgründe befördern soll. So richtig lustig wird es aber erst, wenn Dan keine Lust mehr auf Befehle hat und lieber sein eigenes Ding durchzieht.

Beweisaufnahme:

Es ist immer wieder lustig zu sehen, was für phantasievolle Ergüsse auf den Covern von DVDs zu finden sind. In diesem Falle heisst es, PAINTBALL würde das SAW-Prinzip auf die Spitze treiben. Nun, es kann ja mal passieren, dass man SAW mit HOSTEL verwechselt…

Aber kommen wir nun zur eigentlichen, filmischen Straftat:

Von Beginn an verliert man dank der einheitlichen Kleidung inkl. Schutzhelmen schnell den Überblick. Zwar geht es hier sofort zur Sache, aber dies dann doch relativ unspektakulär. Nicht nur, weil man zu selten weiss wer denn nun genau das Zeitliche segnet, sondern weil oftmals eine Wärmebildkamera (mit welcher man übrigens alles so gut erkennt, wie mit einem Nachtsichtgerät – sogar die eher weniger warmen Paintball-Waffen kann man ganz klar sehen) zum Einsatz kommt…wohl um die Splatter-Effekte auf kostengünstigem Niveau halten zu können.

Somit dümpelt der Streifen vor sich hin, während ein Pain(t)baller nach dem Anderen dem Jäger zum Opfer fällt. Unterhaltsam ist das nur punktuell, und spannend schon einmal gar nicht. Erst in den letzten 10 Minuten wird das Geschehen interessant, weil dann nur noch eine Spielerin und der Jäger übrig sind. Der folgende Zweikampf wird durch das Einmischen der Organisation zusätzlich angeheizt, und die Auflösung inklusive finaler Szene können dann doch ein wenig für die vorherigen knapp 80 Minuten entschädigen.

Urteil:

Schlusswort:

Auch wenn die gefürchtete Wackelkamera nicht dafür verantwortlich ist (denn diese hält sich meist doch angenehm zurück), kann man diesen Film grundsätzlich niemandem mit gutem Gewissen ans Herz legen. Innovative Ideen werden halbherzig umgesetzt, die Action versinkt in unübersichtlichem Chaos und die meisten Darsteller besitzen auch für Daily Soaps zu wenig Charisma. Einzig das Ende kann ein solides Niveau erreichen, was die Qual des Vorangegangenen aber auch nicht rechtfertigt.

Um diesen spanischen Hybrid aus Action-, Horror- und Folterfilm kann man also getrost einen Bogen machen und verpasst dennoch nur sehr wenig. Schade, denn die unverbrauchte Grundidee birgt viel Potential…welches hier unausgeschöpft bleibt (schon alleine, weil man rein gar nichts über die Hintergründe der Organisation erfährt). Schade!

This entry was posted in Kurzanzeigen. Bookmark the permalink.

Wie sieht Dein Urteil aus?