Sonderbericht #4

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Zum nun mal 18. Mal jährte sich das WEEKEND OF FEAR. Für zwei Tage verwandelte sich das E-Werk in Erlangen zum Mikrokosmos für Horrorfilm Fans. In der atmosphärischen Location wurde ein “Rundum-Sorglos”-Paket für Genrefans geschnürt, welches sich nicht verstecken braucht. Neben internationalen Kurz- & Langfilm Beiträgen bot das WOF auch wieder für deutsche Filmemacher eine geeignete Anlaufstätte. Ein “Who-is-Who” des deutschen Genrefilms glänzte mit Anwesenheit und/oder speziellen Beiträgen und ließ den vollen Kinosaal mitfiebern.

Jörg Buttgereits Theaterstück zum Elefantenmenschen Joseph Merrick, welcher exklusiv für die Besucher des WOF auf Film unter dem Titel EINE ARME KREATUR vorlag, oder der zurecht hochgelobte THE CURSE OF DR. WOLFFENSTEIN aus dem Hause Rohnstock, waren abgefeierte Beiträge des diesjährigen Festivals. Christian Kreils MAX MUSTERMANN – SUIZID COACH festigte einmal mehr seinen Ruf als Kurzfilm-Sensation und auch Olaf Ittenbachs Weltpremiere zu 5 SEASONS, war für viele Besucher ein Highlight. DER VEREIN, DER METZGER UND DER TOD von Klaus Schwarzfischer schaffte es auch mit naiver Leichtigkeit, das Publikum mit einem breiten Grinsen ein Stück tiefer in ihre Sitze sacken zu lassen und auch die Brandl Geschwister bewiesen mit ihrem neuen Film MOOR-MONSTER einmal mehr, dass sie ihr Handwerk gut verstehen und spielend leicht unterhalten. Andreas Tom Lützelschwab rundete mit seinem Underground-Hit FPS – FIRST PERSON SHOOTER das Festival als letzten Film ab. Sogar die Veranstalter selbst schickten einen Kurzfilm ins Rennen. Mike Neun und seine Crew von Shock Film Corporation Erlangen stellten ihren brandneuen Kurzfilm FOOTBALLKILLER vor.

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Doch auch international war viel los. Bemerkenswerte, schaurige Kurzfilme, wie der BABADOOK-ähnliche MR. DENTONN ( R.: Ivan Villamel / E, 20014), witzige Trash-Granaten, wie GRIMACE (R.: Levi Smith / USA, 2015) oder CARGOLS (R.: Geoffrey Cowper / E, 2015) wurden gebührend gefeiert. Der britische Regisseur Jeremy Wooding reiste mit seinem Film BLOOD MOON im Gepäck zum WOF und stand, mit bekanntem britischen Charme, der interessierten Zuschauerschar Rede und Antwort. Da war es auch schon in Ordnung, dass der Horrorklassiker FROM BEYOND THE GRAVE (R.: Kevin Connor / UK,1974) für BLOOD MOON aus dem Programm verschwand. Ebenso die Deutschland Premiere des Mumien-Horrorfilms AZTEC BLOOD (R.: Charles Pinion / USA,2014) war für viele ein Highlight des zweitägigen Festivals.

Mit insgesamt fünf Einsendungen aus Spanien, sechs aus Deutschland, drei aus Amerika sowie auch einen italienischen und einen dänischen Film, war dieses Jahr ein deutlicher europäischer Trend zu erkennen. Der Stimmung und auch der Qualität der Filme tat das alles keinen Abbruch. Das Klima unter den Zuschauern war großartig und auch die Veranstalter selbst waren herzlich und sehr freundlich. Es war also ein sehr familiäres und rundum gelungenes Event. Dass das WEEKEND OF FEAR im Laufe der Zeit zu einer geförderten Institution wurde, verwundert bei der Hingabe der Veranstalter wenig – denn zu Erlangen gehört das WOF einfach dazu. Das scheint auch die Stadt gemerkt zu haben und selbst der neue Oberbürgermeister Dr. Florian Janik wohnte dem fröhlichen Gekröse als Ehrengast bei.

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Es war ein Filmfest, dass kaum Wünsche offen liess und auch die Veranstalter, sowie das Publikum waren sehr aufgeschlossen, freundlich und immer für einen Smalltalk bereit. Wem die relativ kurzen Pausen zwischen den Filmen nicht genügten, der konnte sich am zweiten Festivaltag auf dem WEEKEND OF BEER mit Gleichgesinnten, aber auch Regisseuren und Schauspielern bei einem kühlen Blonden unterhalten, bevor der rote Lebenssaft die Leinwand beherrschte.

Auch im 18. Jahr des Festivals hat das WOF nichts von seinem Stellenwert verloren, auch wenn es kontinuierlich kleiner wurde. Doch im nächsten Jahr wird es einen zweiten Kinosaal geben und somit auch ein größeres Programm. Das Festival bietet so viel Spannendes, und egal ob nun Fans oder Filmschaffende: Hier begegnen alle Teilnehmer auf gleicher Augenhöhe.

Die jährlichen, vom Publikum gewählten Glibbertorten für beste Filme gingen in diesem Jahr, verdientermassen, an den italienischen Psychohorror Langfilm PERFECT HUSBAND (R.: Lucas Pavetto / I,2014) und den spanischen Kurzfilm TANATOPRAXIA (R.: Victor Palacios / E, 2014).

Abschließend bleibt einem nur das Warten…
Warten bis nächstes Jahr. Bis zum 19. WEEKEND OF FEAR, welches schon jetzt verspricht, wieder grossartig zu werden.

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