Anzeige – Aktenzeichen “BCN-0613-02″

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Grund für die Anzeige:

MAN OF STEEL

Tatverdächtiger:

Superman aka Clark Kent

Tatbestand:

Der Planet Krypton ist dem Untergang geweiht. Aus diesem Grund beschließt der Wissenschaftler Jor-El (Russell Crowe) seinen neugeborenen Sohn Kal-El (Henry Cavill) in einer Rettungskapsel in Sicherheit zu bringen. Erschwert wird dieses Vorhaben dadurch, da zur gleichen Zeit General Zod (Michael Shannon) einen blutigen Volksaufstand anzettelt und die Macht auf Krypton übernehmen möchte. Doch General Zod unterliegt der Armee von Krypton und er und seine Leute werden verbannt. Zod und Konsorten sind somit neben Kal-El die Einzigen, welche dem Untergang von Krypton entgehen können…

33 Jahre später: Kal-El, der als Baby auf der Erde gelandet ist und von seinen Stiefeltern (Kevin Costner & Diane Lane) unter dem Namen Clark Kent aufgezogen wurde, streift als Einzelgänger durch die Welt. Nie bleibt er lange an einem Ort. Immer ist er darauf bedacht, keine Freundschaften mit anderen Leuten einzugehen. Der Grund: Er weiß, dass er anders als alle Menschen auf der Erde ist, verfügt er doch über übermenschliche Kräfte. Auf der Suche nach seiner wahren Herkunft erregt er die Aufmerksamkeit der Reporterin Lois Lane (Amy Adams), welche sich fortan an seine Fersen heftet. Ebenfalls auf ihn aufmerksam wird der aus der Verbannung entkommene General Zod. Als die Streitkraft von Zod auf der Erde landet und mit der Ausrottung der Menschheit droht, ist für Kal-El aka. Clark Kent die Zeit gekommen, sich seiner wahren Bestimmung bewusst zu werden.

Beweisaufnahme:

MAN OF STEEL hat im Vorfeld seiner Veröffentlichung einen sehr langen Schatten geworfen. Die Comic-Fans dieser Welt haben sich einstimmig gefragt, ob man nun endlich einmal mit einer würdigen Umsetzung einer Geschichte um Superman rechnen kann? Vor allem, nachdem der 2006 entstandene SUPERMAN RETURNS sowohl Kritiker wie Fans maßlos enttäuscht und gelangweilt hat.

MAN OF STEEL hat auch deswegen schon früh für Aufmerksamkeit gesorgt, weil die hinter den Kulissen beteiligten Namen Großes erhoffen lassen. So stammt die Filmidee aus der Feder von Regie-Gigant Christopher Nolan (THE DARK KNIGHT, INCEPTION), welcher zusammen mit David S. Goyer auch das Drehbuch verfasst hat. Für die Regie konnte wiederum Zack Snyder gewonnen werden, der in der Vergangenheit mit 300 und WATCHMEN zwei geniale Comic-Verfilmungen abgeliefert hat. Trotz der bekannten Namen stand jedoch auch eine gewisse Unsicherheit im Raum, gerade in Bezug auf Nolan und Snyder. Welcher der beiden Filmemacher würde den Film wohl mehr prägen: Der eher unterkühlte und Technikverliebte Nolan oder der visuell ausgerichtete Snyder? Die Antwort auf diese Frage kann wie folgt beantwortet werden: MAN OF STEEL fühlt sich an, als ob Nolan und Snyder zusammen auf dem Regiesessel gesessen hätten. Erst gegen Ende hin, wenn zum Finale eine ca. 40 Minuten andauernde Zerstörungsorgie losbricht, überwiegt der Regiestil von Snyder ganz klar. Zuvor gibt es viele Szenen, die so auch in einen Nolan-Film der Marke THE DARK KNIGHT RISES passen würden. Generell liegt ein Vergleich zwischen diesen Filmen nahe, was nicht nur daran liegt, dass beide zur gleichen Zeit entstanden sind. In beiden Filmen steht vor allem eine Thematik im Mittelpunkt: Der Weg des Helden zu einem überlebensgroßen Symbol der Hoffnung. Wie Batman in THE DARK KNIGHT RISES, muss auch Superman einige Rückschläge hinnehmen, nur um danach wieder (in die Lüfte) aufzusteigen. Wo sich Nolan in seinem Abschluss der Batman-Trilogie jedoch ganz auf dieses Storyelement fokussieren kann, muss Snyder in seinem MAN OF STEEL zuvor noch die Vorgeschichte von Superman erzählen. Diese läuft zum einen in gewohnten Bahnen ab, wird zum anderen aber auch sehr gehetzt dargeboten. Darin liegt auch die größte Schwäche von MAN OF STEEL, er gönnt den Zuschauern in seiner Spielzeit von 145 Minuten fast keine Verschnaufpause. Dies ist umso bedauerlicher, wenn man sieht, was Snyder teils für poetische Bilder aus dem Hut zaubert. Gerade in solchen Momenten wäre ein wenig innehalten wohl besser gewesen. Auch leiden unter dem Tempo die Figuren, die oftmals nicht mehr als nur Stichwortgeber sind. Trotzdem gelingt es vor allem Russell Crowe und Kevin Costner gewisse Akzente zu setzen, da beide in ihrer jeweiligen Vater-Rollen sehr einfühlsam und vor allem sympathisch rüberkommen. Auch Henry Cavill als Superman hinterlässt einen durchwegs positiven und charismatischen Eindruck. Der große Gewinner des Films ist jedoch Michael Shannon als General Zod. Er interpretiert seine Rolle angenehm nuancenreich und verleiht Zod eine Aura der konstanten Bedrohung. Ja, man möchte Zod definitiv nicht im Dunklen begegnen. Es spricht für den Film, dass Zod nicht einfach nur als ein Gegner aufgebaut wird, sondern vielmehr als DER Gegner schlechthin, der unserem Helden das stählerne Leben verdammt schwer macht. Ebenfalls sehr schön: Snyder verzichtet bewusst auf eine kitschig-romantische Liebesgeschichte inkl. Paar-Flug durch die Nacht und lässt die Romanze zwischen Superman und Lois Lane stattdessen eher am Rande aufflammen. Wenn es dann an die Action geht, dann macht man Snyder in keiner Weise etwas vor. Das Finale von MAN OF STEEL stellt alles bisher gesehene in den Schatten. Die einen mögen in diesem Zusammenhang von einem CGI-Overkill sprechen, übersehen dabei aber bewusst oder unbewusst, dass es genau das ist, was die Fans von einem Superhelden-Film erwarten. Sie wollen nicht sehen, wie Superman und Zod bei einer Tasse Kaffe ihr Gefühlsleben diskutieren, sondern wie sich die beide ordentlich und mit möglichst großem Materialschaden auf die Fresse geben. In diesem Sinne betreibt Snyder mit MAN OF STEEL absoluten Fan-Service und das ist auch gut so!

Urteil:

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Schlusswort:

MAN OF STEEL wird vollkommen zu Recht an den Kinokassen Erfolge feiern und man darf schon jetzt auf den angekündigten zweiten Teil gespannt sein. Snyder ist es gelungen, Superman endlich einen zwar nicht perfekten, aber dennoch würdigen Film zu geben.

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